Übergangspräsident Assimi Goita

Übergangspräsident Assimi Goita hatte ursprünglich angekündigt, im vergangenen Jahr Neuwahlen abzuhalten – doch die fanden nie statt. Foto: picture alliance/dpa/AP | Uncredited

Mali: Festnahmen nach angeblichem Putschversuch

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Nach einem angeblichen Staatsstreich hat die Übergangsregierung in Mali mehrere Menschen festgenommen. Darunter soll auch ein Franzose sein.

In einer Erklärung, die am späten Donnerstagabend im Staatsfernsehen verlesen wurde, gab Sicherheitsminister General Daoud Aly Mohammedine bekannt, dass eine Gruppe von Militärs und Zivilisten, mit Unterstützung aus dem Ausland, versucht haben soll, Mali zu destabilisieren.

Die Festnahmen gab es demnach bereits in den vergangenen Tagen. Der französische Staatsbürger soll nach Angaben der Militärjunta im Auftrag des französischen Geheimdienstes gehandelt haben. Zu den Inhaftierten gehören außerdem Brigadegeneral Abass Dembélé, ehemaliger Gouverneur der Region Mopti, Brigadegeneralin Néma Sagara sowie mehrere Offiziere und Unteroffiziere der Streitkräfte.

Das französische Außenministerium sagte auf Anfrage zunächst nichts zur angeblichen Festnahme eines Franzosen. Auch zum Vorwurf ausländischer Einmischung in Mali gab es aus Paris zunächst keinen Kommentar.

Angespanntes Verhältnis zwischen Frankreich und Mali

In Mali war es 2020 und 2021 zu Staatsstreichen gekommen. Seither wird der Sahelstaat von Übergangspräsident Assimi Goita regiert. Ursprünglich waren Wahlen für das vergangene Jahr versprochen worden, diese wurden jedoch nie abgehalten. Im Juli verlängerte die Junta die Übergangsphase um weitere fünf Jahre, wodurch Goita bis mindestens 2030 an der Macht bleiben kann.

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Die Beziehungen zur ehemaligen Kolonialmacht Frankreich sind angespannt, antifranzösische Rhetorik ist häufig Teil der offiziellen Kommunikation. Gleichzeitig verschlechtert sich die Sicherheitslage in dem von Dschihadisten bedrohten Land weiter. (dpa/mp)

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