Polizeiwagen vor Heim
  • Ein Einsatzwagen der Polizei sperrt die Straße zu dem Kinder- und Jugendhilfezentrum ab.
  • Foto: Daniel Vogl/dpa

Mädchen (10) tot in Kinderheim gefunden: Schrecklicher Verdacht gegen drei Jungen

Schon wieder so ein entsetzlicher Fall: Ein zehn Jahre altes Mädchen wird in einer Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung im oberfränkischen Wunsiedel tot aufgefunden. Der schreckliche Verdacht: Drei Jungen, zwei 11- und ein 16-Jähriger, könnten mit dem Tod etwas zu tun haben. Die nächste Tat von Minderjährigen, nur wenige Wochen nach dem Mord an Luise (12) in Freudenberg?

Am Mittwochmittag steht ein Polizeiauto auf dem Gelände der Einrichtung, das Gebäude ist weiträumig abgesperrt. Am Tag zuvor hatten Angestellte das Mädchen, das in der Einrichtung betreut wurde, leblos gefunden. Für sie kam jede Hilfe zu spät. Die Obduktion des Leichnams des Mädchens hat nach ersten Erkenntnissen Anzeichen für ein Fremdverschulden ergeben.

Die Obduktion ergab Hinweise auf Fremdverschulden

Im Fokus der Ermittlungen: Zwei Jungen im Alter von elf Jahren und ein 16-Jähriger. Indizien deuten darauf hin, dass sie am Tod des Mädchen beteiligt waren. War es Mord? Bislang unklar. Laut Bild könnte es Hinweise auf ein Sexualdelikt geben. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen kamen die Jungen nicht in Polizeigewahrsam, sondern wurden in einer Einrichtung des Jugendschutzes untergebracht.

Die Ermittler konzentrieren sich allein auf die Einrichtung, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Hof. „Es tun sich Abgründe auf“, zitiert die Bild einen Ermittler.

Ermittlungen konzentrieren sich allein auf die Einrichtung

Im Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Josef in Wunsiedel sind rund 90 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene untergebracht. Die Facheinrichtung ist für junge Menschen und ihre Familien da, die Hilfe zur Erziehung benötigen, so steht es auf der Website des Hauses.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) teilte mit: „Diese schreckliche Tat hat mich zutiefst bestürzt und lässt mich fassungslos zurück.“ Seine Gedanken seien auch bei den Hinterbliebenen, für die eine Welt zusammengebrochen sei. Wichtig sei, dass nun möglichst schnell geklärt werde, wer an der Tat beteiligt gewesen ist und welche Hintergründe es dafür gab.

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Die Behörden haben den Fall erst am Mittwoch bekannt gemacht, um ungestört und umfangreich Spuren sichern und Zeugen befragen zu können. Die Stadt Wunsiedel im Fichtelgebirge hat rund 9200 Einwohner. Sie liegt etwa 90 Kilometer nordöstlich von Nürnberg und nur wenige Kilometer von der Grenze zu Tschechien entfernt. (dpa/miri)

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