Krisenmodus ist zum „Wort des Jahres“ 2023 gekürt worden.
  • Krisenmodus ist zum „Wort des Jahres“ 2023 gekürt worden.
  • Foto: picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte

„Krisenmodus“ ist das Wort des Jahres: „Die Realität ist ziemlich düster“

„Krisenmodus“ ist zum „Wort des Jahres“ 2023 gekürt worden. Das teilte die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden mit.

Auf dem zweiten Platz landete „Antisemitismus“, dahinter „leseunfähig“. Eine Jury wählte eine Rangfolge mit insgesamt zehn Worten des Jahres aus, die in den vergangenen Monaten in der öffentlichen Diskussion dominant waren und so das Jahr wesentlich geprägt haben.

„Die Liste spiegelt die Realität wider, und die Realität ist derzeit ziemlich düster“, sagte die GfdS-Geschäftsführerin Andrea Ewels. Die Gesellschaft befinde sich seit 2020 im Krisenmodus, sagte sie mit Blick etwa auf die Corona-Pandemie, den Überfall Russlands auf die Ukraine, die Energiekrise, die Bildungsmisere und den Angriff der Hamas auf Israel.

Wort des Jahres: Auszeichnung stellt keine Wertung dar

„Der Ausnahmezustand ist zum Dauerzustand geworden“, sagte Ewels. „Das löst bei den Menschen Angst, Unsicherheit und Ohnmacht aus. Diese Gefühle beherrschen den Alltag und man weiß nicht, was noch kommt.“

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Die „Wörter des Jahres“ wurden von der Jury in diesem Jahr aus rund 1800 Belegen gewählt. Die Vorschläge stammen aus verschiedenen Medien, zudem kann jeder Begriffe einsenden. „Für die Auswahl der Wörter des Jahres ist dabei nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks entscheidend, sondern vielmehr seine Signifikanz und Popularität“, erläuterte die Gesellschaft für deutsche Sprache. Die ausgewählten Wörter und Wendungen sind mit keinerlei Wertung oder Empfehlung verbunden.

Wort des Jahres wird seit 1977 regelmäßig gekürt

Die Jury mit Sprachwissenschaftlern und Medienexperten setzt sich aus dem Hauptvorstand der Gesellschaft sowie den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen.

Das Wort des Jahres wurde von der GfdS erstmals 1971 und seit 1977 regelmäßig gekürt. 2022 war „Zeitenwende“ auf dem ersten Platz gelandet. Der Begriff steht im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und wurde unter anderem von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgegriffen und geprägt. (dpa)

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