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Cornelia Ehlers vom „Ohnsorg“ auf der Bühne von „Altes Land“
  • Cornelia Ehlers vom „Ohnsorg“ auf der Bühne von „Altes Land“
  • Foto: Florian Quandt

„Plattdeutsch öffnet die Herzen!“

Cornelia Ehlers vom Ohnsorg Studio über Verführungskunst und „Altes Land“

Was uns am Norden so betört, sind das Meer, die Weite und der Himmel. Das sind in Hamburg lachende Möwen am Hafen, ein Fischbrötchen nach einem Elbspaziergang, ein heißer Grog bei Minusgraden oder ein wärmender Eintopf zum Mittag. Und natürlich Plattdeutsch. Die Sprache öffnet das Herz und spendet Wärme, kann Pointen setzen oder einem dramatischen Moment Tiefe verleihen – im Theater wie im echten Leben. 

Die Geschichten, die der Norden erzählt, sind mannigfaltig und wollen erzählt werden: „Buten vör de Döör – Draußen vor der Tür“ von Wolfgang Borchert, ein Theaterstück über den Kriegsheimkehrer Beckmann, der in seine Heimatstadt Hamburg zurückkehrt, in der sich die Welt ohne ihn weitergedreht hat. Mit Beckmann können die Zuschauer:innen mitfühlen, wüten, weinen. 


Hamburgs Theater sind so etwas wie das Rückgrat der vielfältigen Kulturlandschaft. Rund 50 Häuser, verteilt überall in der Stadt. Hier wird täglich verhandelt, was uns ausmacht und umtreibt, als Menschen. Es wird: gelacht, geweint, geschrien, gejubelt, geschimpft.​ Hier finden Sie Liebeserklärungen an ausgewählte Häuser. Eine Einladung an Sie mitzuhelfen, diese Vielfalt zu erhalten.


„De Schimmelrieder“ nach der Novelle von Theodor Storm führt uns an die raue Nordseeküste. Ein norddeutsches Ur-Werk, „der norddeutsche Faust“, wie Storms existentielle und bildgewaltige Novelle um Hauke Haien oft genannt wird. In der die alte Trin Jans den jungen Hauke Haien vor den bedrohlichen Fluten warnt: „Dat Water kann spreken, Hauke Haien. Un dat hett Been, Arms un Flunken. Dor kann dat över jeedeen Diek mit krupen.“ Ob das alles nur „Spökenkiekeree“ – Aberglaube – ist, das lässt sich im Ohnsorg Studio sinnlich erleben.

Die Geschichten, die der Norden erzählt

Ebenso nordisch by nature ist „Altes Land“ nach dem Bestsellerroman von Dörte Hansen. Die Autorin und plattdeutsche Muttersprachlerin hat sich genau eine Bühne ausgesucht, auf der sie ihre Figuren aus ihrem ersten Roman sehen wollte: das Ohnsorg Studio. Wir danken Dörte Hansen für dieses Vertrauen und freuen uns, dass wir das Stück nach dem großen Erfolg im letzten Jahr nochmals zeigen können, bevor es in der nächsten Spielzeit auf Deutschland-Tournee geht.

Unsere Stücke öffnen nicht nur die Herzen, sondern auch eine Tür in die plattdeutsche Sprachwelt. Das funktioniert ganz einfach, da die Stücke hochdeutsche und plattdeutsche Anteile haben und jeder so in die Geschichten eintauchen kann – eben nicht „buten vör der Döör“ bleibt. Auch Familien sind begeistert: Gerade noch flitzten im Ohnsorg Studio diverse Nagetiere in „Die Muskeltiere“ von Ute Krause durch die Hamburger Deichstraße und die wildgefährliche Kanalisation der Hansestadt. Und schon bald verkaufen Erich Kästners Titelhelden „Pünktchen un Anton“ auf dem Jungfernstieg Streichhölzer – und eben nicht in Berlin. Es bleibt also hamburgisch: „Anton snack wedder Platt mit mi, ik will dat doch lehren.“

Das können Sie auch: Platt lernen. Und sich von Theater ver- und in andere Welten entführen lassen. Kommen Sie einfach in unser kleines „kommodiges“ Ohnsorg Studio! 

Das Ohnsorg Studio

Das Ohnsorg Studio, die kleine Bühne im Ohnsorg-Theater am Heidi-Kabel-Platz, gibt es nun schon seit 2012. Hier werden Stücke für Kinder, Jugendliche und Familien auf Platt- und Hochdüütsch gezeigt, aber auch Stücke für Platt-Einsteiger. „Buten vör de Döör – Draußen vor der Tür“: 30.1.-3.3.24, „De Schimmelrieder“: 16.3.-24.4.24, „Pünktchen un Anton“: 30.4.-30.5.24. Unter www.ohnsorg.de finden Sie den gesamten Spielplan.   

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