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Klima-Aktivistin Luisa Neubauer
  • Aktivistin Luisa Neubauer machte Bundeskanzlerin Angela Merkel schwere Vorwürfe in Sachen Klimaschutz und Corona-Pandemie.
  • Foto: (c) dpa

Luisa Neubauer geht hart mit Angela Merkel ins Gericht

Luisa Neubauer hat im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) mit der Klimapolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel abgerechnet und schwere Vorwürfe erhoben. Auch im Hinblick auf die Corona-Pandemie ließ sie kein gutes Haar an der Noch-Bundeskanzlerin.

„Für mich bleibt eine bedrückende Feststellung: Angela Merkel hat – unter dem Strich – immer wieder Prioritäten gegen unsere Lebensgrundlagen, gegen ökologische Rechte und die Chancen künftiger Generationen gesetzt“, sagte Luisa Neubauer im Hinblick auf Merkels Klimapolitik. „Große Weichenstellungen, Umbrüche hat sie oft gegen ihre Partei, gegen die Fraktion durchgesetzt. Beim Klimaschutz hat sie das selten getan.“

Neubauer: Widerstand nicht als Ausrede nutzen

Mit Blick auf den Wahlkampf forderte die Organisatorin von Fridays for Future ein gemeinsames Vorgehen aller Parteien. „Deutschland wird seinen Beitrag nicht leisten, wenn sich nicht alle für Klimagerechtigkeit einsetzen. Die Herausforderung ist so gewaltig, dass dafür ein überparteilicher Konsens notwendig ist“, sagte die 25-jährige Aktivistin der „NOZ“. „Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wozu die Menschen bereit sind, wenn man ihnen die Dramatik unmissverständlich aufzeigt. Es ist möglich, der Bevölkerung etwas zuzumuten, wenn die Politik ehrlich ist.“

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Beim Klimaschutz habe aber „bislang niemand einen ernsthaften Versuch unternommen, das zu tun, was getan werden müsste“, sagte sie. Die Behauptung, das gehe alles nicht, weil die Menschen nicht mitmachten, sei bis heute unbelegt. „Natürlich gibt es immer Opposition und Widerstand. Wäre das immer als Ausrede fürs Nichtstun genommen worden, hätte es weder das Frauenwahlrecht oder den Mindestlohn noch den Kohle- oder den Atomausstieg je gegeben.“

Delta: „Absehbar, dass viele Menschen krank werden“

Aber auch im Hinblick auf die Corona-Pandemie ließ Luisa Neubauer kein gutes Haar an der Noch-Bundeskanzlerin sowie den Länderregierungen. Wegen der Delta-Variante sei es „absehbar, dass viele Menschen krank werden.“ „Es schmerzt mich deswegen enorm, mitzuerleben, dass nun zum vierten Mal Virologen warnen und die Politik zum Handeln aufrufen, und zum vierten Mal setzt sich die Politik über die Warnungen hinweg und lässt die nächste Welle anrollen, obwohl gerade viele jüngere Menschen noch nicht geimpft sind“, so Neubauer

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Wie beim Klimaschutz höre man auch in der Pandemie „ab und zu auf die Wissenschaft, aber viel zu oft lässt man große Unglücke passieren, um dann zu sagen: ‚Hätten wir die Warnungen mal ernst genommen.’“, sagte Neubauer. Die Bewegung Fridays for Future werde sich aber von Corona nicht ausbremsen lassen. „Wir werden auf die Straße gehen, soweit wir das verantworten können. Unsere Corona-Schutzkonzepte sind niet-, nagel- und virusfest, sodass wir in allen Ecken des Landes mobilisieren“, sagte Neubauer. „Wir sind als Bewegung längst pandemiesicher.“ (ots/dpa/NOZ)

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