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Ein Polizeiauto im australischen Melbourne (Symbolbild)
  • Im australischen Melbourne hat ein Paar eine Frau aus Indien jahrelang als Sklavin gehalten
  • Foto: (c) dpa

„Keiner hat schlechtes Gewissen“: Paar hält Großmutter jahrelang als Sklavin

Ein Ehepaar im australischen Melbourne hat eine Frau acht Jahre lang unter menschenunwürdigen Bedingungen als Sklavin gehalten. Als die Polizei das Opfer, eine Großmutter aus Indien, fanden, war diese in einem lebensbedrohlichen Zustand. Die Täter indes zeigten keinerlei Reue vor Gericht.

2015 war das Opfer in hygienisch verheerendem und lebensbedrohlichem Zustand im Haus der Familie entdeckt worden. Bereits vor mehreren Wochen war das Paar vom Obersten Gericht im Bundesstaat Victoria schuldig gesprochen worden. Am Mittwoch wurde das Strafmaß bekannt: Die Angeklagten müssen mehrere Jahre in Haft.

Richter: Die Täter glauben, nichts falsch gemacht zu haben

Die 53-jährige Frau wurde zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, ihr 57-jähriger Mann zu sechs Jahren. Erst nachdem sie die Hälfte der Strafe abgesessen haben, können die beiden laut Richterspruch Bewährung beantragen. „Sklaverei gilt als Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, sagte Richter John Champion bei der Urteilsverkündung.

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„Ich bin fest davon überzeugt, dass Sie beide glauben, nichts falsch gemacht zu haben. Keiner von Ihnen hat ein schlechtes Gewissen oder Reue gezeigt.“ Er betitelte das Paar als „zwanghafte Lügner“.

Ohne ärztliche Behandlung wäre das Opfer bald gestorben

Das Martyrium des Opfers begann 2007. Für rund drei australische Dollar (1,80 Euro) am Tag musste die Inderin für die Familie putzen und kochen, zudem war sie dafür zuständig, die Kinder zu versorgen. Als sie von den Behörden gefunden wurde, habe sie nur noch 40 Kilogramm gewogen und sei in menschenunwürdigem Zustand gewesen, zitierte der australische Sender ABC das Gericht. Ärzten zufolge wäre sie ohne Behandlung innerhalb kurzer Zeit gestorben.

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„Ihre Straftat geschah in der täglichen Anwesenheit und mit dem offensichtlichen Wissen und Verständnis Ihrer Kinder“, so Richter Champion weiter. Als Eltern seien die Verurteilten somit ein „erbärmliches Beispiel“ für ihre Kinder gewesen. (dpa)

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