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Verdi-Flagge vor Amazon-Werk
  • Eine Verdi-Flagge vor Amazon im November 2020. Die Gewerkschaft hat wieder zum Streik aufgerufen.
  • Foto: (c) dpa

„Keinen Cent mehr”: Bleiben am „Prime Day“ bei Amazon jetzt die Pakete liegen?

Mit dem „Prime Day“ am 21. und 22. Juni wirbt der Onlinehändler Amazon mit allerlei Sonderaktionen und Rabatten und löst so regelmäßig einen Shopping-Hype aus. Zu Lasten der Mitarbeiter? Jetzt hat Ver.di zum Streik aufgerufen. Bleiben deshalb Pakete in den Lagern liegen?

Amazon mache an den Aktionstagen Milliardenumsätze, „den Kundenansturm müssen die Beschäftigten in den Versandzentren bewältigen und bekommen für die zusätzlich verschärfte Arbeitsbelastung keinen Cent mehr“, kritisierte Orhan Akman von Ver.di am Sonntag.

Amazon „Prime Day“: An sieben Standorten sind Mitarbeiter zum Streik aufgerufen

Am Montag und Dienstag sollen die Arbeiter an sieben Standorten des Konzerns daher die Arbeit niederlegen. Die Streiks in Werne, Leipzig, Rheinberg, Bad Hersfeld, Koblenz und Graben sollen laut der Gewerkschaft in der Nacht zum Montag beginnen und bis einschließlich Mittwoch fortgesetzt werden.

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„Die Gewinne fließen allein in die Taschen des Konzerns und seiner Shareholder, während den Beschäftigten weiterhin eine tarifvertragliche Entlohnung sowie gute und gesunde Arbeitsbedingungen verwehrt werden“, fügte Akman hinzu.

Verdi und Amazon: Seit Jahren Streit um fehlende Tarifverträge

Amazon erklärte in einer Stellungnahme, dass das Unternehmen bereits jetzt „eine exzellente Bezahlung“ sowie ebensolche Zusatzleistungen und Karrierechancen biete – „und das alles in einer sicheren, modernen Arbeitsumgebung“. Erst vor kurzem hatte es angekündigt, in seinen deutschen Versandzentren ab Juli einen Einstiegsstundenlohn von 12 Euro brutto einzuführen. Im Herbst 2022 soll dieser auf 12,50 Euro steigen. Dazu hieß es bei Ver.di, die Erhöhung der Einstiegsgehälter sei „zynisch und fern von Anerkennung und Respekt“. Amazon benehme sich „wie ein Gutsherr“, so Akman, der bei guter Laune „ein paar Wohltaten für seine Tagelöhner übrig hat“.

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Von der Bundesregierung fordert die Gewerkschaft, den Weg zu einer Allgemeinverbindlichkeit der tarifvertraglichen Bestimmungen zu erleichtern, sodass alle Unternehmen der jeweiligen Branche daran gebunden sind. Verdi kämpft seit Jahren dafür, dass die Amazon-Beschäftigten einen Tarifvertrag bekommen und nach dem Tarif für den Einzel- und Versandhandel bezahlt werden. (mp)

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