Jobportal vermittelt Arbeitsplätze nur an Ungeimpfte – auch in der Pflege

So bekommen wir die Coronakrise nicht in den Griff: Auf dem Jobportal „impffrei.work“ werben Arbeitgeber um Bewerber ohne Coronaimpfung – unter anderem für Stellen in der Pflege oder Betreuung. Das Hackerkollektiv „Anonymous“ will die Seite nun bekämpfen.

Das Internetportal „impffrei.work“ verspricht „impffreie Arbeitsstellen“. Man wolle in der „sogenannten Pandemie“ der „Ausgrenzung und Diffamierung von Arbeitnehmern“ aufgrund ihres Impfstatus entgegenwirken, schreiben die anonymen Macher der Seite. Wie der „Spiegel“ berichtet, kommt die Seite gut an: Rund zwei Wochen nach dem Start des Portals werben dort fast 70 Firmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz um Mitarbeiter – darunter Taxidienstleister, Steuerberater und Handwerksbetriebe.

Jobportal wirbt um ungeimpfte Arbeitnehmer

Das Problem ist: Hier werden nicht nur Lagerarbeiter („Maskenfrei, impffrei, aber bitte nicht hirnfrei“) gesucht, sondern auch „impffreie“ Behindertenbetreuer, Physiotherapeuten, Arzthelferinnen und Pflegekräfte. Und das, obwohl Mitarbeiter in der Altenpflege in Deutschland höchste Impfpriorität haben – schließlich sind alte Menschen am stärksten durch das Coronavirus gefährdet.

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„Impffrei.work“ richtet sich an ein deutsches Publikum, hat auf seiner Seite jedoch kein Impressum. Man wolle keine Drohmails erhalten, schreiben die Macher in ihrem Telegram-Kanal, auf dem Gedanken und längst widerlegte Thesen aus dem „Querdenker“-Milieu geteilt werden: Das Coronavirus existiere nicht, die Impfung ziele auf „genetische Manipulation“ ab und Bill Gates wolle sich damit nur bereichern. Wie der „Spiegel“ berichtet, heißt es dort über die Coronaimpfung: „Alle ‘Schwachsinnigen‘ werden sich bereitwillig den letzten goldenen Schuss geben lassen.“

Mittlerweile haben Hacker des „Anonymous“-Kollektivs das Jobportal ins Visier genommen: In den vergangenen Tagen war „Impffrei.work“ aufgrund von Cyberangriffen immer wieder offline. Die „Operation Alufolie“ richtet sich gegen Webangebote aus dem „Querdenker“-Milieu. Man wolle gegen „Schwurbler“ vorgehen, die mit „Angst, Panik und Lügen Geld verdienen wollen“, so die Aktivisten. Das Job-Portal wollte sich gegenüber dem „Spiegel“ nicht äußern. (vd)