x
x
x
IS-Razzia Bremen Hamburg Kiel
  • Einsatzkräfte der Polizei durchsuchen bei einer bundesweiten IS-Razzia am Mittwoch eine Moschee.
  • Foto: IS-Razzia: Unterstützer in Deutschland festgenommen

IS-Großrazzia bei Unterstützern: Festnahmen – und Durchsuchungen in Hamburg

Große IS-Razzia gegen deutsche Helfer der Terrororganisation: In zehn Bundesländern – darunter auch Hamburg – gab es am Mittwochmorgen Durchsuchungen. Sieben mutmaßliche IS-Unterstützer wurden dabei festgenommen. Sie sollen Spendengelder für die Terroristen, die nach wie vor unter anderem in Syrien kämpfen, gesammelt haben.

Bei der bundesweiten Razzia sind auch in Hamburg, Bremen und Kiel Objekte durchsucht worden. Die am Mittwoch mit Unterstützung der Landeskriminalämter vollstreckten Durchsuchungsbeschlüsse des Hanseatischen Oberlandesgerichts dienten der Sicherstellung von Beweismitteln, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hamburg, Liddy Oechtering. Insgesamt gehe es im Norden um 22 Verfahren, davon 13 in Hamburg, sieben in Bremen und zwei in Kiel. Aber: „Haftbefehle wurden nicht vollstreckt“, sagte Oechtering.

IS-Großrazzia auch in Hamburg, Bremen und Kiel

Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt den Angaben zufolge gegen insgesamt 29 Beschuldigte. Ihnen werde vorgeworfen, den IS durch Spenden unterstützt zu haben. Sie sollen Spenden in Höhe von insgesamt rund 16.000 Euro an Mittelsleute überwiesen haben, die das Geld dann an IS-Mitglieder im Raum Idlib in Syrien weitergeleitet haben sollen.

Die Beschuldigten hätten durch entsprechende Spendenaufrufe in sozialen Netzwerken gewusst, dass das Geld dazu bestimmt gewesen sei, IS-Mitglieder aus den Camps und Haftanstalten in den kurdisch kontrollierten Gebieten Nordsyriens freizukaufen oder finanziell zu unterstützen. „Auf diese Weise sollen die Beschuldigten dazu beigetragen haben, die Strukturen des ,IS‘ und dessen Fortbestand zu sichern“, sagte Oechtering.

IS-Razzia: Unterstützer in Deutschland festgenommen

Bei der bundesweiten Razzia ließ die Bundesanwaltschaft insgesamt sieben mutmaßliche IS-Unterstützer festnehmen – vier in Nordrhein-Westfalen und jeweils einen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bremen. Den Männern und Frauen – überwiegend deutscher Staatsangehörigkeit – wirft die oberste Anklagebehörde des Landes Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vor. Zudem gab es weitere Durchsuchungen in Berlin, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, wie die Karlsruher Behörde mitteilte.

Das könnte Sie auch interessieren: Razzien bei Reichsbürgern: SEK-Beamter angeschossen

Der IS kontrollierte über Jahre große Gebiete im Bürgerkriegsland Syrien und im benachbarten Irak. Im Juni 2014 rief er ein sogenanntes Kalifat aus und reklamierte seinen Führungsanspruch im globalen Dschihad. Die Hochphase endete laut dem Verfassungsschutz 2016. Mittlerweile haben die Extremisten ihr Herrschaftsgebiet wieder verloren. IS-Zellen sind aber in beiden Ländern weiter aktiv. (mp/dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp