• Ein mehrstöckiges Wohnhaus im neuen Münchner Stadtteil Freiham.
  • Foto: picture alliance/dpa | Carsten Hoefer

Immobilienpreise explodieren: Diese deutsche Stadt ist jetzt teurer als London

Teuer, teurer, München: Einer aktuellen Immobilien-Studie zufolge hat die bayerische Landeshauptstadt bei den Immobilien-Preisen nun sogar London überholt. Für Käufer in der südlichen Metropole sieht es also ziemlich düster aus – nur eine Stadt in Europa ist noch teurer.

Die Mieten und Immobilienpreise in Deutschland werden nach Einschätzung der Unternehmensberatung Deloitte auch nächstes Jahr weiter steigen. Für Käufer sei München inzwischen die zweitteuerste Stadt in Europa, nach Paris und vor London. Laut Deloitte ist die „Neubautätigkeit in Deutschland weiterhin eher unterdurchschnittlich im europäischen Vergleich“.

Immobilienpreise: Auch Inflation sogt für Anstieg

In München mussten Käufer im vergangenen Jahr laut Deloitte für eine neue Wohnung durchschnittlich 10.500 Euro pro Quadratmeter zahlen. Nur Paris war mit 13.462 Euro noch teurer. Deutlich darunter lagen London, Oslo und Frankfurt mit rund 8400 Euro, Amsterdam (7600 Euro) und Kopenhagen (7300 Euro). In Hamburg bezahlten Käufer laut Deloitte 6900, in Berlin 6500 Euro pro Quadratmeter. Günstig war es dagegen in den bulgarischen Großstädten Varna und Burgas am Schwarzen Meer: Dort waren neue Wohnungen im Durchschnitt für rund 900 Euro pro Quadratmeter zu haben.

Bei den Monatsmieten war Paris mit durchschnittlich 29,10 Euro pro Quadratmeter ebenfalls am teuersten, gefolgt von Oslo, London und Amsterdam. München kam auf Platz zehn mit 18,90 Euro. Für Frankfurt ermittelte Deloitte 15,90, für Berlin 14,30 und für Hamburg 13,60 Euro durchschnittliche Miete pro Quadratmeter.

Für die am Freitag veröffentlichte Branchenstudie hatten die Experten die Daten aus 68 ausgewählten Großstädten in 23 europäischen Ländern verglichen. Real Estate Leader Michael Müller sagte, europaweit seien die Preise für Bauleistungen gestiegen. Gestörte Lieferketten und knappes Baumaterial erhöhten die Risiken in der Planung und Abwicklung von Bauvorhaben. Personalmangel und die allgemeine Inflation trieben die Baupreise weiter in die Höhe. Steigende Zinsen könnten die Nachfrage und den Preisanstieg aber bremsen.

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Weiteres Studienergebnis: In vielen europäischen Ländern sei die solidarische Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine auf dem Wohnungsmarkt spürbar gewesen, am stärksten in Polen, der Slowakei und Ungarn. „Für das zweite Quartal 2022 sank das Angebot entsprechend auf den Mietmärkten, da viele zur Vermietung angebotene Wohnungen zur Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingsfamilien genutzt werden“, heißt es in der Studie. (alp/dpa)

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