156 Tote bei Halloween-Drama in Seoul: Jetzt spricht die Polizei
Mehr als 150 Tote, etwa ebenso viele Verletzte: Wie konnte es zu der katastrophalen Massenpanik am vergangenen Samstag in Seoul kommen? Südkoreas Polizeichef hat nun offenkundige Fehler seiner Behörde vor dem tödlichen Halloween-Gedränge im Ausgehviertel Itaewon eingeräumt.
Mehrere Tage nach der nächtlichen Tragödie in der südkoreanischen Hauptstadt hat sich der Chef der nationalen Polizeibehörde geäußert. In den Stunden vor der Massenpanik am Samstag seien mehrere Notfallrufe eingegangen, die auf potenzielle Gefahren hingedeutet hätten, sagte Yoon Hee Keun. Doch die Antwort darauf sei jeweils „unzureichend“ gewesen: „Ich fühle eine schwere Verantwortung als Leiter einer der zuständigen Behörden.“
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Ob die Katastrophe aus seiner Sicht durch frühe polizeiliche Maßnahmen hätte verhindert werden können, sagte der Polizeichef nicht. Er wolle aber dafür sorgen, dass gründlich untersucht werde, was falsch gelaufen sei. Dazu werde auch ein unabhängiges Untersuchungsgremium innerhalb der Polizeibehörde geschaffen. Die Katastrophe hat in Südkorea Fragen nach der Rolle der Behörden und nach fehlenden Sicherheitsvorkehrungen aufgeworfen.
Massenpanik in Seoul: 156 Tote
Zu dem Unglück in der Millionenmetropole kam es, als in dem beliebten Ausgehviertel Itaewon Zehntausende Menschen dicht gedrängt zu unorganisierten Halloween-Feiern zusammenkamen. Im extremen Gedränge in einer schmalen und abschüssigen Seitengasse wurden zahlreiche Menschen eingeklemmt. Viele stürzten zu Boden, erstickten, wurden zerquetscht oder totgetreten.
Die Zahl der vorwiegend jungen Todesopfer erhöhte sich nach Angaben des Innenministeriums auf 156. Zwei Personen erlagen demnach seit Montagnacht ihren Verletzungen. Nach den aktualisierten Zahlen wurden 151 Verletzte erfasst. Von ihnen befänden sich 29 in einem kritischen Zustand.
Unter den Todesopfern waren auch 26 Ausländer aus verschiedenen Ländern. Itaewon zieht wegen seiner Clubszene und zahlreichen Kneipen besonders an den Wochenenden viele Menschen an. (dpa/mp)
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