Hohe Lebensmittelkosten: Verbraucherschützer fordern Preisdämpfung
Die große Inflationswelle ist vorbei. Doch die Lebensmittelpreise bleiben hoch. So merken im Supermarkt viele Menschen, dass für den normalen Einkauf tiefer in die Taschen gegriffen werden muss. Die Verbraucherzentrale fordert mehr Entlastungen.
Die Verbraucherzentralen mahnen ein stärkeres Gegensteuern bei weiter steigenden Alltagsausgaben für Millionen Menschen an. Die Chefin des Bundesverbands, Ramona Pop, sagte nun in einem Interview: „Die Bundesregierung muss endlich für spürbare Entlastungen sorgen, vor allem bei den hohen Lebensmittelpreisen.“ Es müsse mehr Transparenz darüber geben, wie diese überhaupt entstehen. „Mogelpackungen, mit denen versucht wird, die Preiserhöhungen zu verstecken, sollten klar gekennzeichnet werden müssen.“
Lebensmittel gehören nach Angaben des Statistischen Bundesamts weiterhin zu den Inflationstreibern. Im Juli waren sie nach vorläufigen Daten 2,2 Prozent teurer als ein Jahr zuvor – bei einer allgemeinen Inflationsrate von 2,0 Prozent. Verbraucherschützerin Pop betonte: „Eine gesunde, nachhaltige und abwechslungsreiche Ernährung darf keine Frage des Geldbeutels sein.“
„Nur so gelingt der Stimmungsumschwung“
Ein deutlicher Schritt nach vorn wäre auch eine Senkung der Stromsteuer für Privathaushalte, sagte die Verbandschefin. Sie forderte grundsätzlich: „Der Alltag der Menschen muss funktionieren.“ Eine Verbraucherpolitik, die die Alltagsthemen in den Blick nehme, stärke das Vertrauen in die Politik. „Nur so gelingt auch der angestrebte Stimmungsumschwung im Land.“
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Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte mehrmals das Ziel formuliert, dass nach langer Wirtschaftsschwäche im Sommer eine Wende zu einer positiveren Stimmung erreicht werden soll. Eine ursprünglich für alle angekündigte Senkung der Stromsteuer soll zunächst nur für bestimmte Betriebe umgesetzt werden.
Beschwerden zu Lebensmitteln
In den Verbraucherzentralen gingen nach Angaben des Bundesverbands im ersten Halbjahr 2025 mehr als 4000 Beschwerden zu Lebensmitteln und Getränken ein. Wichtigste Gründe dafür waren demnach Preise (27 Prozent), Qualität und Produktsicherheit (22 Prozent) und Werbung dafür (16 Prozent). (dpa/mp)
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