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  • Hinter „Veganuary“ steckt eine Organisation, die mittlerweile weltweit Menschen dazu animiert, im Januar auf tierische Produkte zu verzichten. Nach Angaben der Organisation lag die Zahl der Teilnehmer 2021 bei mehr als 580.000 aus 209 Ländern. Die Idee: Die Leute sollen die Ernährungsform ausprobieren und sich als Teilnehmer registrieren. Als Hilfestellung gibt es von der Kampagne zahlreiche Rezepte und Tipps für pflanzliche Ernährung. Zahlreiche Supermarktketten haben das Potenzial bereits erkannt und im Januar die Produktpalette erweitert.
  • Foto: picture alliance / Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/ZB | Britta Pedersen

Fleisch oder vegan? Warum die Frage um die richtige Ernährung immer noch polarisiert

Die einen sind überzeugt, die anderen strikt dagegen: vegane Ernährung. Das Thema erhitzt seit Jahren die Gemüter. Aber warum? Und ist vegan wirklich besser? Die MOPO beleuchtet das heute – am Welt-Vegan-Tag.

„Ich habe es versucht und mir schmeckt das Zeug nicht. Vegetarisch akzeptiere ich noch ein bisschen, vegan aber gar nicht, weil die Menschen nur krank werden“, polterte Fußballmanager Uli Hoeneß vor knapp zwei Wochen bei „Antenne Bayern“. Veganer:innen bezeichnete er als „militant“. „Wenn du sie kritisierst, greifen sie dich an“. Wenig später revidierte der 69-Jährige mit eigener Wurstfabrik seine Aussagen wieder etwas.

Nachfrage nach veganen Produkten steigt immer weiter

Warum sich Nicht-Veganer:innen häufig angegriffen fühlen von den Pflanzenesser:innen erklärt Tierethiker Thomas Ladwig in der „Welt“ so: „Veganismus ist eine radikale Infragestellung dessen, was Leute immer gemacht haben.“ So seien für Menschen, die alles essen, vegane Ideen Eingriffe, wenn nicht sogar Angriffe auf die eigene Lebens- und Ernährungsweise.

Aber: Im Trend liegt Fleischfreund Hoeneß nicht, denn die Nachfrage nach veganen Produkten steigt, immer mehr Menschen essen Soja, Erbsenprotein und Co. Eine aktuelle Studie der veganen Supermarktkette Veganz zeigt: Fast 40 Prozent der Befragten in Deutschland will künftig den Konsum von tierischen Lebensmitteln aufgrund vermehrter Klimakatastrophen senken.

Klimafreundlichkeit: Veganer:innen ganz vorne mit dabei

Auch immer mehr Gastronom:innen setzen auf vegan, etwa die Traditions-Gaststätte „Eichkatzerl“ in Frankfurt am Main: Seit etwa eineinhalb Jahren wartet das Lokal auch mit Schnitzeln aus Sojamehl auf – mit Erfolg: Etwa ein Viertel aller bestellter Schnitzel bestehe inzwischen aus Soja, so die Betreiber.


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Und wer sind die potenziellen Kund:innen? Laut Markus Keller, Geschäftsführer des „Forschungsinstituts für pflanzenbasierte Ernährung“ ernähren sich mittlerweile rund eine Million Menschen in Deutschland pflanzenbasiert, im Schnitt kommen sie aus einem eher „höheren sozio-ökonomischen Klientel“. Viele seien junge Student:innen, so Keller im Deutschlandfunk.

Unbestritten ist, dass der Verzicht auf tierische Produkte gut für die Gesundheit ist, das haben zahlreiche Studien ergeben – wenn man es richtig anstellt. Denn: Wer auf Fleisch, Fisch, Eier und Milch verzichtet, reduziert gleichzeitig auch Mineralstoffe wie Kalzium und Spurenelemente wie Eisen, Jod oder Zink. „Mit einem optimierten Speiseplan lässt sich der Bedarf an den meisten Nährstoffen decken, es ist aber eine Herausforderung“, sagte Expertin Anja Kroke der „Apotheken Umschau“.

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Noch einen Vorteil hat vegane Ernährung: Veganer:innen sind deutlich klimafreundlicher unterwegs, zeigt eine Oxford-Studie von 2019. Wer auf tierische Produkte verzichtet, spart jährlich zwei Tonnen Treibhausgase, das entspricht circa acht Economy-Class-Flüge zwischen London und Berlin. Daran kann man eigentlich wenig schlecht finden, oder?

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