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Jerome Boateng Gericht
  • Der Fußball-Profi und ehemalige Nationalspieler Jerome Boateng vor Gericht
  • Foto: picture alliance/dpa | Peter Kneffel

Ex-Freundin geschlagen? Boateng verweigert vor Gericht die Aussage

Vor einem Jahr wurde Fußballprofi Jérôme Boateng zu einer Millionenstrafe verurteilt, weil er seine Ex-Freundin geschlagen haben soll. Gegen dieses Urteil kämpft er nun vor Gericht – und verweigert die Aussage.

„Er bestreitet strafbares Tun, wird sich ansonsten aber nicht zur Sache äußern“, sagte sein Anwalt kurz und knapp am Donnerstag vor dem Landgericht München I. Boatengs Verteidiger betonten, ihr Mandant habe vor allem vor dem Hintergrund umfangreicher Berichterstattung über ihn im Vorfeld des Prozesses „Anspruch auf ein faires Verfahren“. In einer großen Recherche hatten zuletzt Correctiv und „Süddeutsche Zeitung“ Details zum Fall Boateng veröffentlicht. Unter anderem soll er seiner Ex-Freundin Geld geboten haben, damit sie ihre Aussagen vor Gericht zurückzieht.

Jérôme Boateng verweigert Aussage vor Gericht

Zuvor hatte Boateng einen Vorschlag des Gerichts auf eine Verständigung abgelehnt, es wäre ein schnelles Ende des Verfahrens gewesen. Der Ex-Nationalspieler hätte die vorsätzliche Körperverletzung und Beleidigung, die ihm vorgeworfen wird, zugeben müssen – dann wäre nur noch über die Höhe der Strafe verhandelt worden. Aber seine Anwälte teilten mit: Ihr Mandant könne das „mit seinem Gewissen nicht vereinbaren“. Auch wenn die Verhandlung sicher „anstrengend und langwierig“ werde, wolle er das Verständigungsangebot nicht annehmen.

Das Amtsgerichts hatte Boateng im vorigen Jahr wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 1,8 Millionen Euro verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Geldauflage und eine Bewährungsstrafe gefordert, Boatengs damaliger Verteidiger einen Freispruch. Nun ging es vor Gericht erneut mit der Beweisaufnahme los.

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So schilderte Boatengs Ex-Freundin, wie der Fußballstar in einem Karibikurlaub 2018 auf sie losgegangen sein soll. „Dann hat er mich so ein Stück nach vorne gerissen an den Haaren“, sagte sie. Er habe ihr den Daumen ins Auge gedrückt, ihr in den Kopf gebissen und mit der Faust in die Flanke geboxt. Sie betonte auch, es sei nicht die erste Attacke dieser Art in der rund elf Jahre dauernden „On-Off-Beziehung“ zwischen ihr und Boateng gewesen. Sie sei „daran gewöhnt“ gewesen, „dass es Gewaltübergriffe gab, dass es toxisch zuging“. Boateng schüttelte bei der Aussage seiner Ex-Freundin immer wieder den Kopf. (alp/dpa)

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