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Zigarettenschachtel
  • Fast ein Drittel der Deutschen greift in Deutschland derzeit regelmäßig zur Kippe.
  • Foto: IMAGO / YAY Images

Erschreckende Zahlen: So viel wird in Deutschland (wieder) geraucht

Rauchen ist wahnsinnig ungesund, es stinkt und ist auch noch schlecht für die Umwelt – weiß ja mittlerweile jeder. Trotzdem zeigen neue Zahlen einer Langzeitstudie: Während Corona steckten sich wieder mehr Deutsche regelmäßig eine Kippe an. Und angesichts der schweren Folgen für Natur und Klima schlägt die WHO Alarm.

Ein Drittel qualmt! Bei fast 33 Prozent liegt der Anteil der Raucher hierzulande derzeit bei den Menschen über 14 Jahren. Das ergibt die repräsentative Langzeitstudie „Deutsche Befragung zum Rauchverhalten“ (Debra).

Und auch dieser ungesunde Trend hat offensichtlich was mit Corona zu tun: Vor der Pandemie (Ende 2019 und Anfang 2020) lag der Anteil der Raucherinnen und Raucher nämlich noch bei etwa 26 bis 27 Prozent. Dann kamen der Lockdown – und die Langeweile. Ende 2021 war die Quote schon auf 30,9 Prozent gestiegen. „Das ist eine erschreckende Entwicklung“, sagte der Epidemiologe und Debra-Leiter Daniel Kotz.

Experte: Raucherquote ist eine Folge der Pandemie

Kotz leitet an der Uniklinik Düsseldorf den Forschungsschwerpunkt Sucht. Und auch er vermutet, dass es sich bei der steigenden Raucherquote um eine Auswirkung der Pandemie handelt. „Da gibt es seitens der Politik viel zu tun, wenn Deutschland 2040 tabakfrei werden möchte.“

Dass Rauchen oft tödlich ist, weiß ebenfalls mittlerweile jeder – aber die Zahlen erschrecken dann doch: Laut Statistischem Bundesamt starben 2020 rund 75.500 Menschen in Deutschland an den Folgen der Qualmerei. Die mit Abstand häufigste Todesursache: Krebserkrankungen.

Das Rauchen schadet mit den Kippen nicht nur dem eigenen Körper – sondern auch dem ganzen Planeten. Und das massiv! Laut dem WHO-Bericht „Tabak: Vergiftung unseres Planeten“ kosteten Herstellung und Konsum von Tabak jedes Jahr weltweit mehr als acht Millionen Menschenleben, außerdem 600 Millionen Bäume, 200.000 Hektar Land sowie 22 Milliarden Tonnen Wasser, und setzten rund 84 Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 frei. Das entspricht dem Ausstoß von 17 Millionen benzinbetriebenen Autos!


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Tabakprodukte enthalten mehr als 7000 giftige Chemikalien, so Rüdiger Krech, Direktor für Gesundheitsförderung bei der WHO. Rund 4,5 Billionen Zigarettenfilter landen jedes Jahr in Gewässern, auf Bürgersteigen und Böden. Die Kosten für die Beseitigung tragen fast immer die Steuerzahler und nicht die Industrie. Die Kosten für Deutschland belaufen sich laut Schätzung der WHO auf mehr als 186 Millionen Euro pro Jahr.

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Die WHO forderte Länder und Städte auf, die Industrie bei der Beseitigung der Tabakreste stärker in die Pflicht zu nehmen. Außerdem solle die Politik ein Verbot von Zigarettenfiltern in Betracht ziehen. Diese enthielten Mikroplastik und trügen stark zur Plastikverschmutzung bei. Ihr gesundheitlicher Nutzen sei hingegen nicht nachgewiesen, so die WHO. (dpa/miri)

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