Er wird die „Erdbeere“ genannt: Schwedischer Kriminellen-Boss geschnappt
Schweden ringt seit Jahren mit brutalen Konflikten zwischen kriminellen Gangs. Einer der meistgesuchten Kriminellen ist nun in der Türkei gefasst worden. Er ist nicht der einzige Verdächtige, den die Polizei schnappen konnte.
Der international gesuchte Bandenführer Ismail Abdo, genannt „Jordgubben“ („die Erdbeere“), wurde nach übereinstimmenden Berichten des schwedischen Rundfunksenders SVT, der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu und weiteren Medien im Rahmen einer größeren Operation gegen Drogenkriminelle festgesetzt. Dabei sollen in Istanbul und weiteren türkischen Orten 19 Verdächtige festgenommen worden sein.
Die schwedische Polizei teilte mit, dass ein „schwedischer Anstifter“ in der Türkei festgenommen worden sei. Er stehe im Verdacht, jahrelang in Schweden schweren Drogenhandel betrieben und zu schweren Gewaltverbrechen angestiftet zu haben. Nach Angaben der Zeitung „Expressen“ erfolgte die Festnahme des 1990 geborenen Mannes im türkischen Adana.
Eskalierter Bandenkrieg in Schweden
Abdo liefert sich seit 2023 einen blutigen Konflikt mit seinem ehemaligen engen Verbündeten Rawa Majid, dem als „Kurdischer Fuchs“ bekannten Anführer des berüchtigten Foxtrot-Netzwerks. Dieser Konflikt steht seit Längerem im Zentrum der grassierenden, sich vor allem um das Drogengeschäft im Land drehenden Bandenkriminalität, mit der Schweden seit Jahren ringt.
Auch eine Gewaltwelle in Abdos und Majids Heimatstadt Uppsala im Spätsommer 2023 geht darauf zurück: Damals ließ Majids Netzwerk nach SVT-Angaben Abdos Mutter umbringen, woraufhin die Lage eskalierte und innerhalb von drei Monaten 13 Menschen getötet wurden.
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Abdo ist den Berichten zufolge auch türkischer Staatsbürger. Schweden fahndet seit Längerem international nach ihm. Die Türkei liefert Festgenommene im Regelfall nicht an andere Staaten aus. (dpa/mp)
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