• Ghislaine Maxwell war monatelang abgetaucht – bevor sie vergangenen Donnerstag gefasst wurde.
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Epstein-Skandal: Ex-Partnerin streitet alles ab: „Plädiere auf nicht schuldig“

New York –

Im Skandal um den wegen Sexualverbrechen verurteilten und inzwischen gestorbenen Unternehmer Jeffrey Epstein hat dessen Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell vor Gericht eine Beihilfe abgestritten. Bei der Anhörung, die per Video stattfand, zeigte die 58-Jährige nur sehr wenig Reaktion. 

Maxwell plädierte bei der rund zweistündigen Anhörung am Dienstag in New York, bei der sie per Video im Gerichtssaal zugeschaltet war, auf „nicht schuldig“. Ihr werden sechs Anklagepunkte vorgeworfen, darunter Verführung Minderjähriger zu illegalen Sexhandlungen und Meineid. Richterin Alison Nathan lehnte eine Freilassung Maxwells auf Kaution ab und nannte den 12. Juli 2021 als Datum für einen möglichen Prozessbeginn. 

Ghislaine Maxwell kommt nicht auf Kaution frei

Maxwells Anwälte hatten im Vorfeld um eine Freilassung ihrer Mandantin gegen eine Kaution von fünf Millionen Dollar gebeten, weil ihrer Darstellung nach kein Fluchtrisiko bestehe. Die Staatsanwaltschaft sah das anders. Mit drei Pässen und zahlreichen Bankkonten in unterschiedlichen Ländern bestehe ein sehr großes Fluchtrisiko, hieß es im Vorfeld von der Staatsanwaltschaft. Beide Seiten legten ihre Sichtweisen bei der Anhörung am Dienstagnachmittag (Ortszeit) erneut ausführlich dar. 

Maxwell trug bei der Anhörung, die aufgrund der Einschränkungen in der Coronavirus-Pandemie per Videoschalte stattfand, ein dunkles T-Shirt und zeigte nur sehr wenige Reaktionen. Auch zwei Frauen, die ihr Beihilfe bei Epsteins Machenschaften vorwerfen, meldeten sich zu Wort. Eine las ihre Wortmeldung selbst vor, die zweite wurde von der Staatsanwaltschaft vorgetragen. Beide Frauen baten darum, Maxwell vor Prozessbeginn nicht auf Kaution freizulassen. 

Maxwell soll „entscheidende Rolle“ bei Epstein Machenschaften gespielt haben

Die 58-jährige, die Anfang Juli um US-Bundesstaat New Hampshire festgenommen worden war und inzwischen in einem Gefängnis im New Yorker Stadtteil Brooklyn einsitzt, soll bei den Sexualverbrechen Epsteins eine maßgebliche Rolle gespielt haben. Auf die ihr vorgeworfenen Anklagepunkte, die sich auf die Jahre 1994 bis 1997 beziehen, stehen jeweils Höchststrafen von fünf bis zehn Jahren Gefängnis.

Der Missbrauch von Frauen und Mädchen, von denen eines nur 14 Jahre alt gewesen sein soll, habe hauptsächlich in Epsteins Anwesen in New York, Palm Beach und Santa Fe sowie in Maxwells Wohnsitz in London stattgefunden. Maxwell gehörte nach Angaben der Staatsanwaltschaft zu Epsteins „engsten Verbündeten“ und spielte eine „entscheidende Rolle“ bei seinen Machenschaften. 

Ghislaine Maxwell und Jeffrey Epstein sollen mehr als zehn Jahre keinen Kontakt gehabt haben

Maxwells Anwälte versuchten im Vorfeld, ihre Mandantin von Epstein zu distanzieren. Die beiden hätten vor seinem Tod mehr als zehn Jahre lang keinen Kontakt mehr gehabt, teilten sie in einem an das Gericht adressierten Dokument mit. „Ghislaine Maxwell ist nicht Jeffrey Epstein“, hieß es. Maxwell habe die Vorwürfe gegen sich immer zurückgewiesen.

Sie habe auch nicht deswegen in den vergangenen Monaten so zurückgezogen gelebt, um der Strafverfolgung zu entgehen, sondern der „unerbittlichen und aufdringlichen Medienberichterstattung“. Die Staatsanwaltschaft erwiderte, dass sie sich ihrer Festnahme allerdings zunächst widersetzt, sich in ein Zimmer ihres Anwesens zurückgezogen und die Tür abgeschlossen habe. FBI-Agenten mussten die Tür eintreten, um sie festzunehmen. 

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Maxwell stammt aus Großbritannien und ist das neunte Kind des Medienzaren Robert Maxwell, der auch in zahlreiche Skandale verwickelt war. Geboren in Frankreich und aufgewachsen in der Nähe des englischen Oxford siedelte Ghislaine nach dem Tod ihres Vaters in die USA über, wo sie Epstein auf einer Party kennenlernte. Anfangs waren sie für einige Jahre ein Liebespaar, später sprach er von seiner „besten Freundin“.  (dpa/alp)

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