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Gerry und Kate McCann
  • Kate und Gerry McCann, die Eltern der 2007 verschwundenen Madeleine McCann.
  • Foto: Joe Giddens/PA Wire/dpa

Emotionale Botschaft von Maddies Eltern – 15 Jahre nach ihrem Verschwinden

Sie geben nicht auf – auch nach so langer Zeit nicht: Die Eltern von Madeleine McCann klammern sich an den Gedanken, dass ein Wiedersehen mit ihrer vermissten Tochter möglich bleibt. Trotz allem. Und obwohl es mittlerweile einen Verdächtigen gibt.

„Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering sein sollte, haben wir die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Madeleine noch immer am Leben ist und wir mit ihr vereint werden“, mit dieser emotionalen Botschaft haben sich die Eltern an die Öffentlichkeit gewandt – 15 Jahre nach dem Verschwinden des Mädchens.

Am 3. Mai 2007 verschwand die damals dreijährige Madeleine aus einem Ferienappartement im portugiesischen Praia da Luz. Seitdem wird dieser mysteriöse Fall bis ins kleinste Detail begleitet, steht immer wieder im Rampenlicht und produziert weltweit Schlagzeilen.

Mit diesem Bild wurde nach verschwundenen Maddie gesucht. Real Madrid TV/efe/epa/dpa
Maddie McCann
Mit diesem Bild wurde nach verschwundenen Maddie gesucht. Heute wäre das Mädchen 18 Jahre alt.

Die Eltern hatten Maddie und ihre beiden jüngeren Geschwister im Appartement gelassen, als sie in einem nahe gelegenen Restaurant mit Freunden zu Abend aßen. Regelmäßig schauten sie nach den Kindern – bis die Mutter plötzlich entsetzt feststellte: Maddies Bett war leer und die Terrassentür stand offen. Seitdem fehlt von dem Mädchen jede Spur.

Maddies Eltern standen selbst unter Verdacht

Mutter Kate und Vater Gerry McCann standen zwischenzeitlich sogar selbst unter Verdacht. Die portugiesischen Ermittler vermuteten, Maddie sei versehentlich von ihren Eltern getötet worden. Die Suche nach ihr wäre nur ein Ablenkungsmanöver gewesen. Doch auch das erwies sich wie viele andere Ermittlungsstränge als Sackgasse.

Ein Ende der Untersuchungen sei derzeit nicht absehbar, sagte Hans Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig der dpa. „Die Ermittlungen werden noch geraume Zeit in Anspruch nehmen“, berichtete der Behördensprecher fast zwei Jahre nachdem die Strafverfolger in Niedersachsen überraschend über einen Mordverdacht gegen einen Deutschen informiert hatten.

Fall Maddie: Der verdächtige Christian B. sitzt in Haft

Nach der Info, dass die Ermittler den vorbestraften Sexualstraftäter im Visier haben, gab es neben Portugal und England plötzlich einen dritten Schauplatz in Deutschland. Im Fokus steht Christian B. (45), der mehrmals vor der deutschen Justiz in das südeuropäische Land floh und viele Jahre in Praia da Luz lebte.

Die Ermittler gehen davon aus, dass Christian B. Maddie entführte und umbrachte. Es gibt viele Hinweise, aber die Beweiskette ist nicht geschlossen. Derzeit sitzt er in einem niedersächsischen Gefängnis eine mehrjährige Haftstrafe für die Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin im Jahr 2005 in Praia da Luz ab.

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Gerade erklärte nun auch die Staatsanwaltschaft in Faro Christian B. zum Verdächtigen in dem Fall. Das begrüßten Maddies Eltern als „Fortschritt in den Ermittlungen“. Beobachter betonen, dass es nur darum geht, die Verjährung zu unterbrechen. Diese tritt nach portugiesischem Recht bei Mord nach 15 Jahren ein.

Die Hoffnung der McCanns, ihre Tochter wieder in die Arme zu schließen, wird sich wohl kaum erfüllen. Aber eins will das Paar unbedingt: „Wie wir des Öfteren gesagt haben, müssen wir wissen, was mit unserer wunderbaren Tochter geschehen ist – egal was es ist“, schrieben sie 2021 zum 18. Geburtstag des vermissten Mädchens. (dpa)

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