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Im Jahr 2007 verschwand die damals dreijährige Madeleine McCann aus einer Apartmentanlage in Portugal.
  • Im Jahr 2007 verschwand die damals dreijährige Madeleine McCann aus einer Apartmentanlage in Portugal.

„Fall Maddie“: Tatverdächtiger spricht von „unglaublichem Skandal“

Seit 14 Jahren ist Maddie McCann verschwunden. Nun hat sich der inhaftierte Tatverdächtige erstmals geäußert. In einer „Pressemitteilung“, in der er sogar seinen vollen Namen preisgibt, spricht er von einer „Vorverurteilungskampagne“ und fordert die beiden leitenden Staatsanwälte auf, ihr Amt niederzulegen.

Am 3. Mai 2007 verschwand die damals dreijährige Maddie McCann in einem Portugal-Urlaub aus einer Apartmentanlage. Trotz aufwendiger Suche fanden die Ermittler damals keine Spur von dem kleinen Mädchen. Erst im Jahr 2020 geriet der 44-jährige Deutsche Christian B. ins Visier der Ermittler. Dieser sitzt bereits wegen Vergewaltigung in einem deutschen Gefängnis. Zum Fall Maddie wurde er bisher jedoch weder befragt, noch wurde Anklage erhoben.

Tatverdächtiger im Fall Maddie McCann spricht von „Vorverurteilungskampagne“

Nun hat sich der Tatverdächtige selbst mit einem Brief aus dem Gefängnis gemeldet. Der Brief liegt der „Bild“-Zeitung vor und ist mit dem Titel „Pressemitteilung des Herrn Christian B.“ (im Original ist der Nachname ausgeschrieben, d. Red.) überschrieben.

Auf einer A4-Seite bezeichnet der 44-Jährige es als „unglaublichen Skandal“, dass der ermittelnde Staatsanwalt Hans Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig „noch vor der Eröffnung des Hauptverfahrens eine öffentliche Vorveruteilungskampagne losgetreten“ habe, er schreibt von einer Verletzung der Meinungsfreiheit und fordert Wolters und seine Kollegin Ute Lindemann auf, ihre Ämter niederzulegen.

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Sie hätten beide „durch willkürliche Verurteilung in der Vergangenheit und durch skandalöse Vorveruteilungskampagnen gegen eine unschuldige Person in der Gegenwart“ bewiesen, „dass Sie für das Amt eines ,Anwalts für das ehrliche und der Justiz vertrauende deutsche Volk‘ nicht geeignet“ seien und „Schande über das deutsche Rechtssystem“ brächten.

Dem Brief liegt eine selbstgezeichnete Karikatur bei

Doch damit nicht genug. Dem Brief liegt laut „Bild“-Zeitung eine offenbar selbstgezeichnete Karikatur bei, auf der Wolters und Lindemann in einem Restaurant abgebildet sind und „Filet Forensik“ bestellen – wohl eine Kritik des Tatverdächtigen daran, dass es bisher keine forensischen Beweise für seine Schuld gebe.

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Übrigens steht nicht fest, ob in diesem Jahr noch Anklage gegen Christian B. erhoben wird. „Ob Anklage erhoben und dann auch öffentlich verhandelt wird, vermag ich nicht zu beurteilen“, sagte Staatsanwalt Wolters im Januar. Allerdings werden möglicherweise zumindest einzelne Ermittlungen in diesem Jahr abgeschlossen.  (prei)

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