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Schwules Paar
  • Ein männliches Liebespaar. Auch für diese beiden soll Blutspenden bald möglich sein.
  • Foto: IMAGO / Shotshop

Diskriminierung bei der Blutspende soll aufhören

Männer, die Männer lieben, dürfen anderen Menschen nicht mit ihrem Blut das Leben retten. Weil sie vom Blutspenden ausgeschlossen werden, wenn sie innerhalb der letzten vier Monate homosexuellen Sex hatten. Das ist diskriminierend – und soll jetzt endlich geändert werden.

Das hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärt – er will Beschränkungen für homosexuelle Männer bei der Blutspende aufheben. So steht es in einem Änderungsantrag zum Transfusionsgesetz: „Die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität dürfen keine Ausschluss- oder Rückstellungskriterien sein“, heißt es in dem Entwurf für den Antrag. Mit der Änderung soll die Bundesärztekammer verpflichtet werden, ihre einschlägige Blutspenderichtlinie zeitnah zu ändern.

Bei Heterosexuellen gilt die Sperre so nicht

Aber warum werden homosexuelle Männer vom Blutspenden ausgeschlossen? Laut aktueller Richtlinie passiert das, um das „Übertragungsrisiko für durch Blut übertragbare schwere Infektionskrankheiten“ zu minimieren. ´

Ursprünglich ging es wohl vor allem um HIV-Infektionen. Bis heute werden Männer, die Sex mit Männern haben, nach Sexualkontakt mit einem neuen oder mehr als einem Sexualpartner für vier Monate von der Spende gesperrt. Bei Heterosexuellen gilt die Sperre nur für Menschen, die „häufig wechselnde Partnern/Partnerinnen“ haben.+

Solch „gruppenbezogene Ausschluss- oder Rückstellungstatbestände“ sollen nicht mehr zulässig sein. Ob jemand zurückgestellt wird, soll nicht mehr aufgrund der Sexualität, sondern nur noch wegen des individuellen Verhaltens ermittelt werden dürfen.

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Lauterbach sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, versteckte Diskriminierung dürfe es nicht geben. „Die Bundesärztekammer muss endlich nachvollziehen, was im gesellschaftlichen Leben längst Konsens ist.“ Laut Aidshilfe werden Blutspenden zwar vor der Verwendung auf HIV und andere Infektionen untersucht.

Zusätzlich würden mögliche Spenderinnen und Spender aber auch nach ihrem „infektionsrelevanten Verhalten“ befragt. Männer, die Sex mit Männern haben, würden bisher aber „viel zu pauschal“ ausgeschlossen.

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