x
x
x
Ein Mann steht zwischen zwei geparkten Autos an einem geöffneten Kofferraum, im Hintergrund ist das Logo der SB-Warenhauskette Mein Real zu sehen. (Symbolbild)
  • Die Warenhaus-Kette Real gibt bis Ende März 2024 alle verbliebenen Filialen auf. (Symbolbild)
  • Foto: dpa / Matthias Bein

Deutsche Supermarktkette gibt alle Filialen auf – schon bald ist Schluss

Die Supermarktkette Real ist bald endgültig Geschichte. Bis Ende März 2024 schließen die 45 der letzten 63 Märkte, die restlichen 18 werden an die Konkurrenz verkauft. Die Gewerkschaft Verdi übt Kritik am Real-Eigentümer SCP.

„Der Investor SCP entzieht sich seiner Verantwortung und die Steuerzahler kommen durch Zahlung des Insolvenzgeldes dafür auf“, sagte der Verdi-Landessekretär für den Einzelhandel NRW, Heino Georg Kaßler, am Dienstag. Nach wie vor befinde sich Mein Real in Insolvenz in Eigenverwaltung.

Real-Kette findet keine Abnehmer für 45 Supermärkte

Auch für langfristig Beschäftigte bestehe durch eine gedeckelte Abfindung gemäß der Insolvenzordnung nur ein Anspruch auf höchstens zweieinhalb Monatsentgelte. Von der Schließung der 45 Märkte und der Zentrale sind rund 3500 Menschen betroffen.

Die Real GmbH hatte am Montag angekündigt, von den zuletzt 63 Märkten insgesamt 18 an Rewe, Kaufland und Edeka abgeben zu wollen. Die restlichen 45 Märkte sollen bis zum 31. März 2024 geschlossen werden, da für diese Standorte „trotz intensiver Bemühungen bisher kein Abnehmer“ gefunden worden sei. Der Geschäftsbetrieb in den von der Schließung betroffenen Märkten soll bis Ende März 2024 normal fortgesetzt werden.

Das könnte Sie auch interessieren: Hamburger Supermarkt zieht am Dammtor ein – mit acht Jahren Verspätung

Das Unternehmen hatte Ende September die Anzahl der Beschäftigten in den Filialen und in der Zentrale in Mönchengladbach mit über 5000 angegeben. Mit der Übertragung der 18 Märkte habe man etwa 1500 Beschäftigten eine langfristige Zukunftsperspektive liefern können, hatte das Unternehmen am Montag mitgeteilt. Ende September hatte Real die Anzahl der Filialen noch mit 62 angegeben, weil eine derzeit geschlossene Filiale in Braunschweig damals nicht mitgezählt wurde.

„Die SCP versteht sich nicht als strategisches Handelsunternehmen, sondern ist ein reiner Abwickler“, sagte Kaßler weiter. Dies sei schon nach dem Kauf von Real von der Metro so gewesen. Das Interesse der SCP habe damals vor allem den Immobilien gegolten.

SCP kauft Real-Kette 2020 mit dem Ziel der Zerschlagung

SCP hatte die Real-Kette mit damals 276 Märkten 2020 vom Handelskonzern Metro erworben, um sie zu zerschlagen und weiterzuverkaufen. Kaufland, Edeka, Globus und Rewe sicherten sich eine große Zahl der attraktivsten Filialen. Nach einem Zwischenverkauf befindet sich das Unternehmen seit Mai wieder im Besitz von SCP. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp