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Trabis auf der Straße
  • Der Trabi erfährt gerade ein Comeback. Hier Modelle des Kultautors bei einer Trabi-Demo in Hamburg 2020. (Archivbild)
  • Foto: Marius Roeer

Trabi & Co.: Das überraschende Comeback der DDR-Autos

Trabis und Wartburgs prägten das Bild auf den Straßen in der DDR. Nach der Wiedervereinigung sind sie weitgehend verschwunden. Doch die Kultautors erfahren gerade ein überraschendes Comeback – woran liegt das?

Auf Deutschlands Straßen rollen wieder mehr DDR-Autos vom Typ Trabant und Wartburg. Dem Kraftfahrtbundesamt zufolge steigt die Zahl schon seit Jahren. Wie die Behörde auf Anfrage mitteilte, waren nach den jüngsten vorliegenden Zahlen zum 1.1.2022 bundesweit 39.342 Fahrzeuge des Kultautos aus Zwickau zugelassen. Mehr als 10.000 sind demnach allein in Sachsen unterwegs – so viele wie nirgendwo sonst in Deutschland. Platz zwei mit etwa 6300 Trabis belegt Brandenburg, gefolgt von Thüringen (5700).

Der erste Trabi wurde 1957 produziert

Der erste Trabant war am 7. November 1957 vom Band des VEB Sachsenring Automobilwerke gelaufen. Bis zum Produktionsstopp 1991 wurden insgesamt gut drei Millionen Stück produziert. 2010 zählte das Kraftfahrtbundesamt deutschlandweit noch etwa 34.800 zugelassene Auto. Auch Prominente wie Hamburgs Baulöwe Dieter Becken fahren jetzt „Rennpappe“, wie Liebhaber den Trabi auch nennen.

Ein Grund für die Beliebtheit sei, dass sich viele mit dem Auto an ihre Vergangenheit erinnert fühlten, sagte der Vorsitzende des Trabant-Clubs Zwickau, Thomas Winkelmann. „Das Auto hat heute einen ganz anderen Wert als noch vor 20 Jahren und ist nun im Bereich des Oldtimers angekommen.“ Ersatzteile seien noch erhältlich, sagte Winkelmann. „Die gängigen Verschleißteile werden noch gefertigt.“

Auch Kult-Rocker Udo Lindenberg ist Trabi-Fan: Zu seinem 50. Geburtstag bekam er eine goldene Sonder-Edition geschenkt. (Archivbild) dpa
Udo Lindenberg mit Trabi
Auch Kult-Rocker Udo Lindenberg ist Trabi-Fan: Zu seinem 50. Geburtstag bekam er eine goldene Sonder-Edition geschenkt. (Archivbild)

Auch der einst in Eisenach produzierte Wartburg ist noch gelegentlich im Straßenbild zu sehen. Laut aktuellen Zahlen sind 8726 einstige DDR-Mittelklassewagen zugelassen, die meisten davon in Sachsen (2058). Die Statistik von 2010 wies noch 7700 Fahrzeuge aus.

1955 wurde im Automobilwerk Eisenach der erste Wartburg unter der Bezeichnung 311 gebaut. Insgesamt liefen etwa 1,2 Millionen Fahrzeuge dieser Marke vom Band. Die Produktion wurde 1991 stillgelegt.

Doch nicht nur Autos aus der DDR-Zeit sind beliebt. Vor allem im Osten Deutschlands sind noch viele Simson-Mopeds unterwegs. Laut Kraftfahrtbundesamt sind mehr als 20.500 Zweiräder zugelassen. Sie wurden einst in der südthüringischen Stadt Suhl gebaut. Dagegen gehören die DDR-Linienbusse vom Typ Ikarus zu Rarität: Nur mehr als 30 haben offiziell die Erlaubnis, im Straßenverkehr zu fahren. (dpa/mp)

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