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 Der frischgebackene Trabi-Besitzer Dieter  Becken mit seinem Team auf der Esplanade 
  • Der frischgebackene Trabi-Besitzer Dieter Becken mit seinem Team auf der Esplanade 
  • Foto: Herbert Ohge Photographie

Dieter Becken: Hamburgs Baulöwe fährt jetzt „Rennpappe“

Dieter Becken ist ein Kind des Ostens. 1960 flüchtete er mit seinen Eltern aus Mecklenburg nach Norddeutschland und brachte es im „goldenen Westen“ vom Maurer zum Multimillionär. Nun kehrt der bekannte Hamburger Projektentwickler und Bauunternehmer zu seinen Wurzeln zurück und fährt plötzlich Trabi! Lesen Sie hier, wie es dazu kam.

Jahrzehntelang befand sich an der Berliner Adresse An der Urania 16-18 das „Hotel President“ – ein eher schlichter Zweckbau, doch der war trotzdem in der ganzen Stadt bekannt, prangten doch ein Dutzend Porträts legendärer Präsidenten wie Kennedy, de Gaulle oder Gorbatschow an der Fassade. 2021 kaufte die Becken Holding das leerstehende Gebäude und was stand da verlassen in der Hotel-Tiefgarage? Ein völlig verstaubter Trabi.

Trabi stand jahrelang in Tiefgarage

Roland Köppe und das Berliner Team des Unternehmens dachten beim Anblick der ostdeutschen Auto-Legende sofort an den Chef in Hamburg und seine Wurzeln in der DDR. Sie ließen den knallgelben Trabi, der als Werbeträger des Hotels genutzt worden war, in eine Werkstatt nach Hoppegarten am Berliner Stadtrand schleppen. Dort wurde das kleine Kult-Auto aufwendig restauriert und in Beckens Firmenfarbe Blau lackiert. Der Chef im fernen Hamburg ahnte von allem nichts.

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Jetzt bat ihn morgens plötzlich seine Büro-Chefin Annika Kleine darum, einmal kurz auf die Esplanade vor den Firmensitz zu gehen. Der vielbeschäftigte Dieter Becken murrte, wollte nicht, dann nahm er doch seinen Mantel und ging herunter. Unten standen seine Mitarbeiter und guckten ihn erwartungsvoll an. Becken sagte „Was wollt ihr denn hier? Die Weihnachtsfeier ist doch erst abends.“ Da gingen die Menschen auseinander und gaben den Blick auf den glänzenden Trabi frei. Becken-Berlin-Chef Roland Köppe sagte: „Lieber Herr Becken, Ihnen ist viel früher die Flucht in den Westen gelungen als diesem Trabi.“ Dem Ost-Flüchtling und Selfmade-Millionär Dieter Becken standen Tränen in den Augen. Der Unternehmer: „Was für eine Überraschung! Ich war tief gerührt.“ Becken setzte sich sofort hinters Lenkrad und konnte den 26-PS-Trabimotor fehlerfrei starten, selbst die eigenwillige Lenkrad-Schaltung beherrschte er perfekt. Dabei war es 50 Jahre her, dass er zuletzt am Steuer eines Trabis saß – bei seiner Oma in einem kleinen Dorf in Mecklenburg …

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