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Mittel zur Bekämpfung von Kinderkrankheiten werden knapp – so wie Fiebersaft. (Symbolbild)
  • Mangel an Medikamenten: Zum Beispiel Fiebersaft ist von dem Arznei-Notstand betroffen (Symbolbild).
  • Foto: picture alliance / Frank May | Frank May

Darum gibt es kaum noch Fiebermittel für Kinder in der Apotheke

Medikamente werden immer knapper – vor einigen Wochen meldete der Apothekerverband, dass bereits über 250 Mittel nicht mehr lieferbar sind. Warum das insbesondere bei Arzneimitteln für Kinder der Fall ist.

Schon im Sommer wurde bekannt, dass Fiebersaft für Kinder knapp ist. Nun kommt es auch bei Schmerztabletten zu Engpässen. „Bereits aktuell ist die Versorgung mit Fiebermitteln für Kinder mehr als unbefriedigend“, sagt Kinderarzt Christian Neumann zur Welt. „Aber für die Zeit ab Weihnachten, wenn die Grippewelle rollt und die Kinder fünf Tage lang hohes Fieber haben, mache ich mir wirklich Sorgen.“

Lieferengpässe und geringe Wirtschaftlichkeit

Die Ursachen für den Medikamentenmangel in Deutschland insgesamt sind laut Hans-Peter Hubmann vom Apothekerverband vielfältig.

Doch zwei Gründe stechen heraus: Eine Ursache sind Lieferkettenabrisse, so Hubmann. Wenn wegen Corona Fabriken geschlossen werden oder Frachter Häfen nicht mehr anlaufen dürfen, fehlen Arzneimittel in den Regalen der Apotheken.

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Der andere Grund ist laut Hubmann die Verminderung der Produktionsvielfalt in Europa. So hätten nahezu alle Anbieter die Produktion von Fiebersaft eingestellt, weil die Herstellung aufgrund der Festbeträge und des Drucks der Kassen nicht mehr wirtschaftlich gewesen sei. „Jetzt gibt es noch einen, und der kann die Menge nicht schultern.“

Mangel besteht vermehrt bei Kinder-Medikamenten

Gerade die Herstellung von Medikamenten für Kinder scheint kritisch zu sein – aufgrund der geringeren Arzneimittelkonzentration würden die Mittel auch geringer vergütet. „Wer Kinderarzneimittel herstellt, wird vom System bestraft“, erklärt Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika, der Welt. „Die Lage bei den Kinderarzneimitteln zeigt damit wie durch ein Brennglas die Probleme von Generika.“

Der Mangel würde zudem zu einem Dominoeffekt führen – nach einem Engpass von Paracetamol-Fiebersaft sei es zu einer erhöhten Nachfrage nach Produkten mit Ibuprofen gekommen, heißt es in der Welt. Dies könne auch ein Grund sein, warum jetzt Schmerztabletten knapp sind. (dpa/mp)

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