René Benko
  • Der österreichische Unternehmer René Benko (Archivbild).
  • Foto: picture alliance/dpa | Marcel Kusch

René Benko unter Druck: Geldgeber fordern Rückzug des Milliardärs

Ein Milliardär in der Krise: René Benko, Immobilien-Investor und Gründer der Signa-Gruppe, geht offenbar das Geld aus. Auch langjährige Investoren sollen laut Medienberichten das Vertrauen in den 46-Jährigen verloren haben – und wollen ihn deshalb absetzen.

Der Druck auf den österreichischen Milliardär René Benko wird immer größer. Den 46-Jährigen drücken offenbar riesige Schulden. Mehrere Baustellen, darunter der Hamburger Elbtower (MOPO berichtete), stehen still. Banken sollen neue Geschäfte mit ihm scheuen, und jetzt wenden sich auch langjährige Geschäftspartner von ihm ab. Mehr noch – sie fordern seinen Rückzug aus dem Unternehmen.

René Benko: Geldgeber fordern seinen Rückzug

Wie unter anderem der „Spiegel“ berichtet, sollen sich die Gesellschafter der Holding in einem Videocall zusammengeschlossen haben – ohne Benko.

Lindt-&-Sprüngli-Präsident Ernst Tanner, Strabag-Großaktionär Hans Peter Haselsteiner, Kaffeemaschinen-Unternehmer Arthur Eugster, Fressnapf-Gründer Torsten Toeller, der einstige Schlecker- und Galeria-Sanierer Arndt Geiwitz und Mitglieder der wohlhabenden südamerikanischen Logistik-Dynastie Arduini wollen, dass Benko die Führung abgibt.

In einem Brandbrief, der dem „Handelsblatt“ vorliegt, sollen sie den Sanierungsexperten Arndt Geiwitz als Treuhänder vorgeschlagen haben, den Benko als Berater ins Boot geholt hatte. Nur bei einem sofortigen Rückzug Benkos sei ein „Krisenmanagement (…) zur Rettung der Gruppe“ möglich, zitiert die Zeitung aus dem Brief.

René Benkos Firmen geht das Geld aus

Mittlerweile soll das Geld so knapp sein, dass Gehälter nur verzögert und Dividenden kaum mehr gezahlt werden können. Auch die hauseigene Entwicklungsgesellschaft Signa Development meldete kürzlich Liquiditätsprobleme. Das Milliarden Euro schwere Imperium des Österreichers ist mehrheitlich auf Pump finanziert.

Das könnte Sie auch interessieren: Elbtower-Baustopp: Tschentscher meldet sich zu Wort – und macht eine klare Ansage

Allein die Holding stand laut „Spiegel“ Ende vergangenen Jahres bei Banken und Versicherungen mit zwei Milliarden Euro im Minus, ein Großteil davon, stattliche 1,3 Milliarden, sind bis Ende dieses Jahres fällig. Um alle Ansprüche zu befriedigen, braucht Benko ständig frisches Geld und neue Projekte. Lediglich Bankkredite würden noch bedient.

René Benko hat das Vertrauen seiner Investoren verloren

Investoren haben offenbar schon längst das Vertrauen in den Unternehmer verloren. „Keiner glaubt mehr, dass Benko die Situation gedreht bekommt“, wird ein Gesellschafter zitiert. Vielmehr gebe es den „Verdacht, dass mit der Signa-Gruppe grundsätzlich etwas nicht stimmt und das seit langer Zeit.“

Und Benko? Der geht offenbar auf Tauchstation. Eine entsprechende Anfrage von „Spiegel“ und „Handelsblatt“ zu den internen Vorgängen soll unbeantwortet geblieben sein.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp