Beisetzung
  • Kerzen und Blumen liegen auf dem Vorplatz der Kirche St. Remigius.
  • Foto: Uwe Anspach/dpa

Bewegende Beisetzung des ermordeten Polizisten: „Er war ein feiner Kerl“

Mit großer Anteilnahme haben Hinterbliebene, Politiker und Kollegen dem vor zwei Wochen bei Kusel erschossenen Polizisten das letzte Geleit gegeben. In Freisen, der saarländischen Heimatgemeinde des 29 Jahre alten Polizeikommissars, zeigten sich die Menschen erschüttert. Vor der Kirche St. Remigius lagen Blumen und Kerzen als stiller Gruß.

„Wir müssen stärker jene schützen, die uns schützen“, sagte Landrat Udo Recktenwald am Rande der Trauerfeier. Die Gesellschaft müsse sich wieder bewusster machen, wie herausfordernd der Polizeiberuf sei.

„Wir werden nicht jede Tat verhindern können, weil wir nicht in die Untiefen der menschlichen Seele blicken können. Trotzdem brauchen wir Menschen, die den Mut haben, diesen Beruf zu ergreifen“, meinte der CDU-Politiker. Gegen hämische Internet-Kommentare nach der Tat müsse der Staat mit Härte vorgehen. „Das ist kein Kavaliersdelikt.“


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In Freisen kam die Trauergemeinde vor der Beisetzung im Familienkreis in der Kirche zu einem nicht-öffentlichen Gottesdienst zusammen.

Bürgermeister: „Es gibt eine riesige Anteilnahme“

Auch Freisens Bürgermeister Karl-Josef Scheer sagte, der Rechtsstaat müsse den Schreibern von Hasskommentaren „die Grenzen aufzeigen“. Er könne nicht verstehen, warum eine solch niederträchtige Tat verübt worden sei, sagte der SPD-Politiker. „Es gibt in Freisen eine riesige Anteilnahme. Aber das Leid für Familie und Freunde kann man nicht in Worte fassen.“ Der Polizist sei „ein feiner Kerl“ gewesen.

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Der Polizeiseelsorger Norman Roth sprach in Freisen von großer Trauer bei den Einsatzkräften. „Wie bei jeder Trauersituation und erst recht bei einem solch dramatischen Ereignis ist es wichtig, dass (…) Anteilnahme möglich ist und man gemeinsam als Polizeifamilie diese Trauerschritte gehen kann“, betonte er. „Wir bieten Einzelgespräche und Gruppenbegleitungen an, solange es gewünscht ist.“ (dpa/miri)

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