Schlange vor dem Berliner Kitkat-Club
  • Im Rahmen des Pilotprojekts stehen Menschen dicht an dicht vor dem Kitkat-Club und warten auf Einlass.
  • Foto: picture alliance/dpa | Paul Zinken

Clubs testweise geöffnet: Ergebnis steht fest

Es war ein Pilotprojekt: Mehrere Berliner Clubs durften für insgesamt 2110 ausgewählte Menschen wieder öffnen. Ein ganzes Wochenende durften die Teilnahmer:innen die Tanzflächen in den Clubs stürmen – ohne Abstand und Maske. Nach anderthalb Wochen liegen nun Ergebnisse vor.

Für den Modellversuch waren die 2110 Personen vor anderthalb Wochen mit einem PCR-Test auf das Coronavirus getestet worden. Sieben SARS-CoV-2 Fälle seien festgestellt worden, teilten Senatskulturverwaltung und Clubcommission am Dienstag mit. „Hiervon waren drei Personen Altfälle mit mehr als zehn Tagen zurückliegender Infektion“, hieß es in der Mitteilung. Dazu zählen Menschen, bei denen das Virus schon vor einer Weile festgestellt wurde, aber noch immer nachweisbar ist. Zudem wurden vier Neuinfektionen registriert. Eine Person davon war bereits vollständig geimpft.

Berliner Modellversuch: Feiern ohne Abstand und ohne Maske

Die Corona-Regeln in Berliner Clubs gehen eigentlich so: Draußen darf unter Einhaltung von Hygienevorschriften getanzt werden, doch drinnen ist das Tanzen verboten. Bei dem Modellprojekt durften nun alle zuvor negativ Getesteten in sechs Clubs feiern und tanzen, ohne Abstand und ohne Maske. Eine Woche später sollten sie sich erneut testen lassen. An dieser PCR-Nachtestung hätten knapp 1447 Menschen (circa 70 Prozent) teilgenommen, hieß es. „Alle Nachtestungen waren negativ.“

Das könnte Sie auch interessieren: Hamburger Gastronom lässt nur noch Geimpfte in sein Lokal – und wird bedroht

Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) wertete das als ein gutes Zeichen. Seiner Einschätzung zufolge erlauben die Ergebnisse „einen positiven Blick in Richtung Zukunft und Normalisierung des Clubbetriebs“. Wie? Das ist die Frage, denn noch ist unklar, in welcher Form diese Normalität mit solchen Tests umgesetzt werden könnte, da das Modellprojekt finanziell bezuschusst wurde. Diese Art der Finanzierung kann aber laut Lederer keine dauerhafte Lösung sein.

Clubkommission: „Das Projekt bietet eine wirkliche Perspektive“

„Auch wenn wir uns wünschen, auf diesen Aufwand lieber zu verzichten: Das Projekt bietet eine wirkliche Perspektive für die Eröffnung von Club-Innenräumen, sollten die Inzidenzen und Hospitalisierungen im Herbst stark steigen“, sagte Pamela Schobeß. Die 46-Jährige ist Betreiberin des Clubs Gretchen in Kreuzberg und Vorstandsvorsitzende der Berliner Clubcommission. Das Modellprojekt wird wissenschaftlich auch von der Berliner Charité betreut. Es stehen noch Umfrageergebnisse aus. (mp/dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp