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Tausende Menschen nehmen an der Parade des Christopher Street Day (CSD) teil - im Hintergrund das Brandenburger Tor.
  • Zehntausende zogen am Christopher Street Day (CSD) durch Berlin.
  • Foto: (c) dpa

Christopher Street Day: Berlins größte Demo seit Beginn der Coronakrise

In Berlin-Mitte haben sich am Christopher Street Day Zehntausende Menschen versammelt. Trotz Alkoholverbots und strenger Sicherheitsauflagen feierten und tanzten die Menschen am Samstag zu Techno-Bässen von mehreren Lastwagen und demonstrierten für die Rechte von Schwulen, Lesben und Transgender.

Immer wieder riefen die Organisatorinnen und Organisatoren über Lautsprecher dazu auf, die Maskenpflicht sowie die Abstände einzuhalten. Auch die Polizei machte die Teilnehmenden unter anderem über Twitter auf die geltenden Corona-Bestimmungen aufmerksam. Viele der Feiernden trugen Mund-Nasen-Schutz in Regenbogenfarben.

Christopher Street Day: Zehntausende Teilnehmer in Berlin

„Durch die Pandemie wird die diesjährige Demonstration ihren Fokus auf eine nahezu reine Demo mit Protestzug-Charakter legen“, hatten die Veranstalter zuvor angekündigt. Die Partystimmung ließen sich die Demonstrierenden davon indes nicht austreiben. Aber auch Plakate hatten sie dabei, darauf stand etwa „Free Britney“ oder „Allah loves Equality“.

Viele CSD-Teilnehmende freuten sich vor allem darüber, wieder auf den Straßen demonstrieren zu können. Es sei „super“, nach zwei Jahren wieder „Präsenz zeigen, Gesicht zeigen“ zu können, sagte etwa der Teilnehmer Bernd. Der Demonstrant Steven Green beklagte vor allem, dass Entwicklungen für die Szene etwa in Ungarn und Polen „den ganzen Hass auf uns verstärkt“. Was in Europa passiere, habe Auswirkungen auch auf Deutschland. Am Sonntag bedankten sich die Organisatoren bei den Teilnehmenden der Parade für eine „unvergessliche, wichtige und sichtbare CSD Demonstration“.

Müller hatte anlässlich des 43. CSD zur Solidarität aufgerufen. Zwar sei das heutige Berlin „weltoffen und liberal“, jedoch sei auch in der „Regenbogenhauptstadt Europas“ homophobes Denken und Handeln ein Problem, erklärte Müller. „Dem müssen wir uns gemeinsam entgegenstellen.“

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Der Zug setzte sich am frühen Samstagnachmittag in der Leipziger Straße in Bewegung und zog zunächst in Richtung Potsdamer Platz. Die Route ging vorbei am Brandenburger Tor in Richtung Siegessäule und endete an der Urania in Berlin-Schöneberg. Die Polizei rechnete vorab mit rund 20.000 Teilnehmenden. Dennoch waren laut Polizei 65.000 Leute unterwegs, die Veranstaltenden sprachen sogar von 80.000. Damit war es die größte Demonstration in Berlin seit Beginn der Coronakrise.

Viele Teilnehmer trugen Masken in Regenbogenfarben. (c) dpa
Mitglieder des Vereins Keshet nehmen an der Parade des Christopher Street Day (CSD) teil.
Viele Teilnehmer trugen Masken in Regenbogenfarben.

Die CSD-Parade geht auf die Ereignisse Ende Juni 1969 in New York zurück: Polizisten stürmten damals in Manhattan die Homosexuellen-Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street und lösten einen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen gegen willkürliche Kontrollen und Schikanen aus. (dpa/prei)

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