Angriff auf Synagoge in England: Details über den Tatverdächtigen
Am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur sterben zwei Menschen bei einem Angriff vor einer Synagoge in Manchester im Nordwesten Englands. Vieles ist noch unklar – aber die Polizei hat erste Erkenntnisse über den Tatverdächtigen. Ein Überblick:
Was wir über den Angriff vor der Synagoge wissen:
Die Tat: Der Vorfall spielte sich an der Synagoge der Heaton Park Hebrew Congregation in Manchester im Nordwesten Englands ab. Nach Angaben des Polizeipräsidenten der Stadt, Stephen Watson, fuhr der Angreifer zunächst mit einem Auto in Menschen vor der Synagoge. Danach griff er weitere mit einem Messer an.
Während des Angriffs habe sich eine große Zahl von Menschen in der Synagoge befunden. Dank des Muts des Sicherheitspersonals und der Gläubigen sowie der schnellen Reaktion der Polizei sei der Angreifer jedoch am Eindringen gehindert worden.
Zwei Mitglieder der jüdischen Gemeinde Manchester getötet
Die Opfer: Zwei Menschen kamen bei dem Angriff ums Leben. Sie gehörten zur jüdischen Gemeinde, wie Watson bestätigte. Nach Angaben der Polizei vom Abend werden drei Männer mit schweren Verletzungen im Krankenhaus behandelt – demnach einer mit einer Stichwunde und ein Zweiter, der angefahren wurde. Der dritte Mann sei später im Krankenhaus vorstellig geworden mit Verletzungen, die er möglicherweise erlitten habe, als die Beamten den Angreifer stoppten.
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Der Tatverdächtige: Wie die Polizei am Nachmittag mitteilte, ist der mutmaßliche Täter tot. Er wurde nach Angaben des Polizeipräsidenten sieben Minuten nach Eingang des ersten Notrufs erschossen. Es dauerte Stunden, bis sein Tod bestätigt wurde. Demnach trug er eine Weste, die an einen Sprengstoffgürtel erinnerte. Die Greater Manchester Police geht laut Angaben vom Abend davon aus, dass es sich um einen 35 Jahre alten britischen Staatsbürger syrischer Abstammung handelt. Eine formelle Identifizierung stehe noch aus.
Angriff auf Synagoge: Ermittler gehen von Terrortat aus
Mögliche Mittäter: Nach den Angaben wurden zwei Männer im Alter zwischen 30 und 40 Jahren und eine Frau in den Sechzigern wegen des Verdachts der Begehung, Vorbereitung und Anstiftung zu Terroranschlägen im Zusammenhang mit der Tat festgenommen.
Die Ermittlungen: Die Fahnder gehen von einer Terrortat aus. Die Polizei leitete die sogenannte Operation Plato ein – die Reaktion auf einen Terrorangriff.
Greater Manchester Police: Umgebung der Synagoge meiden
Das Datum: Jom Kippur ist der höchste jüdische Feiertag. In Israel kommt das öffentliche Leben nahezu vollständig zum Stillstand: Geschäfte, Restaurants und Behörden bleiben geschlossen, der Flug- und Straßenverkehr ruht weitgehend.
Weitere Gefahr: Es bestehe keine weitere Gefahr für die Öffentlichkeit, teilte die Greater Manchester Police mit. Trotzdem wurden die Menschen aufgerufen, die Umgebung der Synagoge zu meiden. Der britische Premierminister Keir Starmer sagte zusätzlichen Polizeischutz für Synagogen im ganzen Land zu. „Wir werden alles tun, um unsere jüdische Gemeinschaft zu schützen“, sagte er. Die Polizei forderte Bürger auf, Auffälligkeiten zu melden.

Was wir nicht wissen:
Tatmotiv: Über die Motivation des mutmaßlichen Täters ist bislang nichts bekannt. Unklar ist zum Beispiel, ob er mit terroristischen Vereinigungen in Kontakt stand. Von der Greater Manchester Police hieß es am Abend, man arbeite daran, die Motive hinter dem Angriff zu verstehen, während die Ermittlungen andauerten. (dpa)
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