Update Amoklauf an Gymnasium: Vater eines Schülers spricht über Tat
Bluttat im österreichischen Graz: An einer Schule hat es am Dienstagmorgen einen Amoklauf gegeben. Laut Polizei hat ein 21-jähriger ehemaliger Schüler des Gymnasiums zehn Menschen getötet – und sich dann selbst gerichtet. Mittlerweile hat ein Vater berichtet, wie sein Sohn den Angriff erlebt hat.
Auf einer Pressekonferenz am Nachmittag gab der Landespolizeidirektor bekannt, dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen 21-jährigen österreichischen Staatsbürger aus dem Bezirk Graz-Umgebung handelte. Das berichtet die „Kronenzeitung“.

Der ehemalige Schüler des Gymnasiums, der die Schule ohne Abschluss verlassen hatte, hatte gegen 10 Uhr im Gebäude das Feuer eröffnet, neun Menschen erschossen, zwölf weitere verletzt und sich anschließend in einer Toilette der Schule selbst gerichtet. Laut Innenministerium soll unter den Todesopfern auch eine erwachsene Person sein. Die Waffen – Medienberichten zufolge eine Pistole und eine Schrotflinte – soll er laut Polizei legal besessen haben. Am Abend wurde bekannt, dass eine verletzte Frau im Krankenhaus verstarb und die Zahl der Toten damit auf zehn gestiegen ist.
Unklar bleibt weiterhin das Motiv des Täters. Die Behörden sprachen auf einer Pressekonferenz von einer Amoktat. Über den Hintergrund könne aktuell nur spekuliert werden, sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Der junge Mann hat einen Abschiedsbrief hinterlassen. Das Schreiben gebe aber keinen Hinweis auf das Motiv, sagte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf.
Amoklauf im österreichischen Graz
Ein Vater hat mittlerweile über die Tat gesprochen. Sein Sohn sei der Schule gewesen und habe angerufen, berichtete der Vater in einem Video des Senders Puls24. Der Amokläufer in Graz habe in einem Klassenzimmer auf Schülerinnen und Schüler geschossen. Sein Sohn habe berichtet, dass er sich auf den Boden geworfen und tot gestellt habe.
„Ich habe mit eigenen Augen gesehen: drei Kollegen sind getötet worden in der Schule“, berichtete der Vater dem Sender, was sein Sohn am Telefon erzählt habe. Er sei unverletzt geblieben. Sein zweiter Sohn sei erst nicht zu erreichen gewesen, berichtete der Vater, dem mehrfach die Stimme brach. Er habe große Sorge gehabt. Der Sohn habe sich dann aber aus der Halle gemeldet, in die alle überlebenden und nicht verletzten Schülerinnen und Schüler gebracht worden waren.
Wie ein Sprecher des Roten Kreuzes der Deutschen Presse-Agentur sagte, waren mehr als 160 Retter im Einsatz. Sie seien mit 65 Fahrzeugen angerückt. Auch mehrere Rettungshubschrauber seien im Einsatz. Ein spezieller Alarmplan des Landes für die Versorgung zahlreicher Verletzte sei aktiviert worden.
Das könnte Sie auch interessieren: 41-Jähriger durch Schüsse lebensgefährlich verletzt – Großfahndung in Hamburg
Österreich wird der Opfer mit einer dreitägigen Staatstrauer gedenken. „Diese Tat trifft uns alle“, sagte Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP). Man müsse jetzt als Gesellschaft zusammenstehen. Heute gehe es um Mitgefühl und „die Kraft des Zusammenhalts“. Die Schulen müssten „Orte des Friedens bleiben“, sagte Stocker. (tst/dpa)
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.