Wladimir Putin, Präsident von Russland
  • Wladimir Putin, Präsident von Russland.
  • Foto: dpa-Bildfunk

Als Foltermethode: Putin lässt Gefangene immer wieder Bon Jovi hören

Wer an russische Foltergefängnisse denkt, assoziiert damit wahrscheinlich nicht direkt Bon Jovi oder DJ Moby Songs. Tatsächlich soll Putin seine Gefangenen aber genau damit quälen. Häftlinge werden gezwungen, die gleiche Playlist zu hören – immer und immer wieder.

In dem Untersuchungsgefängnis Kapotnja-7, etwa 17 Kilometer vom Stadtzentrum Moskaus entfernt, sitzen politische Gefangene, Künstler, Vertreter der organisierten Kriminalität, Wirtschaftsführer, Terroristen und Regierungsbeamte ein. Auch einer der größten Gegner Wladimir Putins, Alexej Nawalny, war dort eine Zeit lang untergebracht.

Diese Songs sind in der Folter-Playlist von Wladimir Putin

Einer der Insassen, Grigory Melkonyants, Chef der Wahlrechtsorganisation „Golos“, veröffentlichte die Songs aus der Playlist. Darunter „One Wild Night“ und „It’s My Life“ von Bon Jovi sowie „Why Does My Heart Feel So Bad?“, „Honey“ and „Bodyrock“ von DJ Moby, aber auch die russische Nationalhymne und Songs über Moskau. Die Playlist soll rund eine Stunde dauern.

„Wie beginnt der Morgen in einer Untersuchungshaftanstalt? Diese Playlist wird Tag für Tag, Monat für Monat wiederholt. Sie wird jeden Morgen von Tausenden von Russen gehört, die auf ihren Prozess warten, darunter auch politische Gefangene“, schreibt „Golos“ dazu.

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Das amerikanische Magazin „Newsweek“, das zuerst über das Vorgehen berichtete, bekam auf Anfragen an die beiden Künstler dazu keine Antwort. Das pausenlose Abspielen der immer gleichen Songs als Foltermethode ist nicht neu: Auch aus den USA gab es in der Vergangenheit Berichte darüber. (prei)

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