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Kunstschnee neben Rasenfläche
  • Flaute in Filzmoos: In dem österreichischen Skiort gibt es nur eine schmale Kunstschnee-Piste.
  • Foto: Matthias Schrader/AP/dpa

Achtung, Piste! Warum Skifahren gerade so gefährlich ist

Was ist nur los auf den Pisten? Es gibt so viele tödliche Unfälle wie nie, in Österreich starben in dieser Saison schon 13 Menschen. Hauptgrund dafür ist Schneemangel in den Skigebieten. Denn wo keine natürliche weiße Pracht liegt, enden Stürze schnell fatal.

Vielerorts gebe es auf den Talabfahrten nur schmale Kunstschneebänder, sagt der Präsident des Deutschen Skilehrerverbands, Wolfgang Pohl. Und Stürze abseits der Piste sind sehr gefährlich. Was noch dazukommt: „Auf den schmalen Kunstschneepisten ist oft nicht genug Platz für alle Skifahrer“, sagt Pohl. Gerade in den Weihnachtsferien sei es in den bayerischen und den Tiroler Skigebieten richtig voll gewesen. „Dann wird es eng, dann kommt es zu Beinahe-Zusammenstößen“, sagt er.

Wer mit hoher Geschwindigkeit stürzt und auf die nicht eingeschneiten Flächen neben den Pisten fällt, riskiert schwere Verletzungen. Denn man stürzt nicht in Pulverschnee: „Jetzt fällt man extrem hart, kollidiert unter Umständen mit Felsen und Bäumen, und das ist natürlich lebensgefährlich“, so Pohl.

Experte: „Auf Naturschnee fährt es sich besser“

Und: Künstlich hergestellter Schnee ist anders als Flocken, die natürlich vom Himmel fallen. Statt um Schneekristalle handelt es sich um kleine Eiskugeln. „Dadurch ist technischer Schnee dichter und härter als natürlicher Neuschnee.“ Bei Mangel an Neuschnee wird die Oberfläche auch härter, so Matthias Knaus vom Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS). Wenn viele Skifahrer unterwegs seien, rutsche der wenige Schnee an steilen Stellen schneller ab. „Dadurch entstehen Eisplatten. Jeder, der viel Erfahrung hat, kann bestätigen: Auf Naturschnee fährt es sich besser, Kunstschnee ist etwas schnittiger.“

Das Wetter ist das eine, hinzu kommt fehlende Praxis. Viele Freizeitsportler legten in den Corona-Jahren eine Skipause ein. Knaus: „Es ist aber schon länger ein Grundtenor, dass man sich weniger gut auf die Skisaison vorbereitet. Früher hat man im September, Oktober mit dem Skitraining angefangen und hat gutes eigenes Können entwickelt, heute finden Reisen viel spontaner statt. Das Urlaubsverhalten hat sich verändert.“

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Beim Skisport auf 2000 oder 3000 Metern sei gute Kondition wichtig. „Dort ist die Sauerstoffsättigung ganz anders“, sagt Knaus. Fünf der 13 Toten in Österreich erlitten einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Freizeitsportler sollten sich vor dem Urlaub durchchecken lassen. „Am besten wäre vorher ein Leistungs-EKG, das zeigt, ob man für die geplante sportliche Betätigung geeignet ist.“ (dpa/miri)

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