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Paris Miete Wohnhaus
  • Wohnhäuser in Paris (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jan Woitas

500 Euro für 5 Quadratmeter: Mieten-Wahnsinn in Paris – Stadt reagiert

Klein, kleiner, noch kleiner: In Paris werden zahlreiche Ein-Zimmer-Wohnungen vermietet, die unvorstellbar und oft auch unzulässig winzig sind – und trotzdem noch mehrere Hundert Euro kosten. In einem besonders haarsträubenden Fall dieses Wuchers hat die Stadt Paris nun die Reißleine gezogen.

Wie die Zeitung „Le Parisien“ berichtet soll ein Kellner in der französischen Hauptstadt für ein 4,7 Quadratmeter großes Zimmer eine Monatsmiete von 550 Euro abgedrückt haben. Wenn der 42-Jährige auf sein Hochbett klettert, ist Akrobatik gefragt, denn es gibt nur 50 Zentimeter Platz zwischen Matratze und Zimmerdecke. „Ich komme nur zum Schlafen her, ansonsten ist es deprimierend“, sagt er „Le Parisien“. Die Stadt hat das Zimmer inzwischen für unbewohnbar erklärt und will dem Kellner zivilrechtlich beistehen.

Paris stoppt Wucher mit Mikro-Wohnung

Die Vermieterin hatte offenbar das Doppelte der tatsächlichen Größe des Zimmers ausgeschrieben. Wie der Kellner, der aus Algerien stammt, erzählt, zahlte er 2018 bei seiner Ankunft in Paris sogar noch 300 Euro an eine Immobilienagentur für die Vermittlung. Mit sechs anderen Kandidaten stand er für das Zimmer an.

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Der Fall dieses Mini-Zimmers illustriere die Wohnungskrise in Frankreichs Hauptstadt, sagte der Sprecher des Vereins Recht auf Wohnen (DAL), Jean-Baptiste Eyraud, dem „Parisien“. Vermieter:innen nutzten dies aus und böten unmögliche Quartiere an. Wie ein Verantwortlicher der Wohnbehörde der Stadt erklärte, gibt es in Paris 58.000 frühere Dienstbotenzimmer, die sogenannten Chambres de bonne, die weniger als acht Quadratmeter groß sind – und teils tatsächlich auch vermietet werden. (alp/dpa)

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