• Der Hamburger Sommerdom im Jahr 2019. Kann das beliebte Volksfest in diesem Jahr wieder stattfinden? 
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Nach Oktoberfest-Absage: Welche Volksfeste noch eine Chance haben – und welche nicht

Hamburg/München –

Der Hamburger Frühlingsdom und der Hafengeburtstag wurden abgesagt, in Stuttgart konnte das Frühlingsfest auf den Cannstatter Wasen nicht stattfinden, jetzt soll auch noch das Münchner Oktoberfest ausfallen: Fast sieht es so aus, als würde das Jahr 2021 genauso trostlos werden wie sein Vorgänger. Doch es wurden noch längst nicht alle Volksfeste abgesagt – bei manchen gibt es noch Hoffnung. Ein Überblick.

Am Montag fiel die Entscheidung endgültig: Das größte Volksfest der Welt, das Münchner Oktoberfest, wird auch in diesem Jahr coronabedingt ausfallen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) begründeten die Entscheidung mit der nicht absehbaren Entwicklung bei den Infektionszahlen. Eigentlich hätten die Wiesn vom 18. September bis zum 3. Oktober stattfinden sollen.

Hamburg: So steht es um Sommerdom, Winterdom und Hafengeburtstag 

Der Frühlingsdom in Hamburg hätte vom 26. März bis zum 25. April stattfinden sollen. Doch daraus wurde nichts. Besser stehen die Chancen für den Sommer- und den Winterdom: Sie wurden zumindest noch nicht abgesagt. Die beiden Feste sind für die Zeiträume vom 30. Juli bis zum 39. August und vom 5. November bis zum 5. Dezember geplant.

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Der Hafengeburtstag fällt in diesem Jahr aus – online gibt es aber ein Alternativprogramm. 

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Der Hamburger Hafengeburtstag am 8. Und den 9. Mai musste ebenfalls abgesagt werden. Dennoch müssen Fans des Maritimen nicht komplett auf die Feier verzichten. Zumindest online soll drei Tage lang gefeiert werden, wie die Wirtschaftsbehörde am Montag in Hamburg mitteilte. So wird es unter anderem am 8. und 9. Mai abends Live-Shows geben, die mit Musik der maritimen Band Albers Ahoi, Reggae von Guacayo, Entertainment von Bernd Begemann, Folk-Pop von Joseh und gefühlvollen Tönen von Enno Bunger sowie des Singer-Songwriters Tom Klose gefüllt sein werden. Zudem werden Dragqueen Olivia Jones, die Macher des Miniaturwunderlandes und Sänger Achim Reichel erwartet.

Hannover: Maschseefest abgesagt, Schützenfest steht in den Sternen 

Für die Hannoveraner wird auch dieser Sommer traurig: Das Maschseefest wurde bereits am Donnerstag abgesagt. „Zum jetzigen Zeitpunkt der Corona-Pandemie und der Impfkampagne ist es völlig unmöglich, eine Veranstaltung dieser Größe durchzuführen“, sagte der Chef der Ausrichtergesellschaft HVG, Hans Nolte, der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ). Die Veranstaltung hätte im Zeitraum zwischen dem 28. Juli und dem 15. August stattfinden sollen.

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2020 waren das Maschseefest ebenso wie das Schützen- und das Frühlingsfest in der niedersächsischen Landeshauptstadt schon ins Wasser gefallen. Für eine Ausrichtung des Feuerwerkwettbewerbs im Großen Garten sieht Nolte aus derzeitiger Sicht immerhin Chancen. Das Schützenfest (2. bis 11. Juli) soll noch in der Schwebe sein. Am Ufer des Maschsees hingegen sei absehbar, dass sich unter den aktuellen Bedingungen Mindestabstände nicht einhalten und die Besucherströme wohl nicht entsprechen regeln ließen.

Greifswald sagt ab, Kiel ist optimistisch 

Noch weiter im Norden wollen die Veranstalter der Kieler Woche den Kopf zumindest nicht vollständig in den Sand stecken. Das Festival sollte eigentlich Ende Juni stattfinden. Daraus wird zwar nichts – es gibt aber schon einen Alternativzeitraum zwischen dem 4. und dem 12. September. „Mit dem Ausbau der Teststrategie und dem Fortschritt bei den Impfungen werden wir im September hoffentlich in einer Situation sein, in der eine Kieler Woche näher am ‚Original‘ möglich sein wird“, sagte Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND). Trotz der Verlegung könne man aber laut Kämpfer nicht ausschließen, dass doch noch eine Absage nötig wird.

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Die Veranstalter der Kieler Woche sind optimistisch und hoffen auf den Herbst. 

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Aus dem mecklenburg-vorpommerischen Greifswald gibt es schlechte Nachrichten: Das Fischerfest Gaffelrigg musste in diesem Jahr erneut abgesagt werden. Aufgrund der aktuellen Ungewissheit könnten notwendige Verträge nicht geschlossen werden, teilte die Stadt Greifswald bereits Ende April mit. Demnach handelt es sich um das größte maritime Volksfest in Vorpommern. Höhepunkt ist traditionell die „Gaffelrigg“, eine Schiffsparade – unter anderem mit Museumsschiffen. Das Fest lockt regelmäßig Zehntausende Menschen an und sollte in diesem Jahr Mitte Juli stattfinden. Die Stadt versuche als Alternative im Laufe des Sommers einen mobilen Freizeitpark zusammen mit Schaustellern zu veranstalten, hieß es.

Volksfeste 2021: In Nordrhein-Westfalen sind (fast) alle optimistisch

Abgesagt wurde auch die Rheinkirmes in Düsseldorf. Sie hätte zwischen dem 16. Und dem 25. Juli stattfinden sollen. Normalerweise kommen zu der Veranstaltung bis zu vier Millionen Besucher.

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Auf der Rheinkirmes wird sich auch 2021 kein Riesenrad drehen. 

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Die anderen Veranstalter in Nordrhein-Westfalen sind optimistischer. Die Vorbereitungen für die beliebte Cranger-Kirmes in Herne laufen bereits. Wie es in diesem Jahr letztlich aussehen soll, möchte der Veranstalter in den kommenden Tagen bekannt geben. Denkbar wäre ein Alternativformat.

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Auch der Send in Münster, der normalerweise dreimal im Jahr stattfindet und mehr als eine Millionen Besucher lockt, soll im Juli und Oktober stattfinden, wie der „RND“ berichtete.(prei)

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