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Ein Tatort in Würzburg
  • Ein Polizist steht nach dem Messerangriff an einem Tatort in Würzburg.
  • Foto: picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Angreifer tötet drei Frauen in Würzburg – Waffe im Kaufhaus besorgt

Bei der Messerattacke von Würzburg sind drei Frauen in einem Kaufhaus getötet worden. Das sagte Unterfrankens Polizeipräsident Gerhard Kallert am Samstag in Würzburg. Es gibt Hinweise auf ein islamistisches Motiv.

Der Verdächtige habe sich unmittelbar vor der Attacke in dem Geschäft nach Messern erkundigt, sich eines aus einer Auslage geschnappt, sofort auf eine Verkäuferin eingestochen und sie tödlich verletzt. Anschließend tötete der Mann nach bisherigen Erkenntnissen dort zwei weitere Frauen. Danach griff er weitere Menschen in einer Bank und auf der Straße an. Er verletzte fünf schwer, zwei davon lebensbedrohlich. Zudem gab es zwei Leichtverletzte, die laut Polizei nicht mehr im Krankenhaus sind.

Messerattacke in Würzburg: Suche nach Motiv geht weiter

Es gibt Hinweise auf ein islamistisches Motiv des Angreifers. Allerdings schließen die Ermittler nach wie vor auch eine psychische Erkrankung als Hintergrund der Tat nicht aus. Aus Sicherheitskreisen hieß es am Samstag, der mutmaßliche Täter habe bei seiner Vernehmung eine Äußerung gemacht, die auf religiösen Fanatismus schließen lasse.

Hinweise auf Kontakte zu militanten Salafisten gibt es dem Vernehmen nach bisher jedoch nicht. Der Angreifer soll 1997 in der somalischen Hauptstadt Mogadischu geboren sein. Er kam 2015 nach Deutschland. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur erhielt der Somalier subsidiären Schutz.

Der Angreifer wurde nach dem Verbrechen von der Polizei angeschossen und festgenommen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bezeichnete die Bluttat am Samstag als Amoklauf.

Söder kündigt Trauerbeflaggung an

Söder kündigte für Bayern Trauerbeflaggung an. „Die Ereignisse sind unfassbar und schockierend“, sagte er in Nürnberg. Bayern trauere um die Opfer. „Wir bangen, beten und hoffen mit den Verletzten und den Angehörigen.“ Besonders dankte Söder den Bürgern, die am Freitag versucht hätten, den Täter zu stellen und in Schach zu halten: „Das war ein ganz beeindruckendes Engagement.“

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Die Polizei war in der Nacht zu Samstag nach eigenen Angaben mit zahlreichen Einsatzkräften in der bayerischen Universitätsstadt am Main unterwegs, um die Hintergründe und den Ablauf der Tat zu klären. Der 24-Jährige soll seit etwa fünf Jahren in Deutschland leben und zuletzt in Würzburg in einer Obdachlosenunterkunft gewohnt haben. Er war bereits vor der Attacke polizeibekannt, allerdings nicht wegen islamistischer Umtriebe. Herrmann zufolge war der Mann nach gewalttätigen Übergriffen zwangsweise in psychiatrischer Behandlung.

Die Tat ereignete sich am Barbarossaplatz in der Würzburger Innenstadt. dpa-Grafik/A. Brühl
Messerattacke Würzburg Grafik
Die Tat ereignete sich am Barbarossaplatz in der Würzburger Innenstadt.

Der Mann kam nach einem Schuss aus einer Polizeiwaffe am Freitagabend verletzt in ein Krankenhaus. Unklar ist etwa, ob dem Verdächtigen bereits ein Haftbefehl eröffnet wurde und ob er in ein Gefängnis verlegt werden kann.

Vor knapp fünf Jahren, am 18. Juli 2016, waren bei einer Attacke in einer Bahn bei Würzburg vier Menschen schwer verletzt worden. Ein 17-jähriger afghanischer Flüchtling hatte mit einer Axt und einem Messer in einem Regionalzug auf dem Weg nach Würzburg die Reisenden angegriffen. Anschließend flüchtete er zu Fuß, attackierte eine Spaziergängerin und wurde schließlich von Polizisten erschossen. (dpa/vd/prei)

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