Angebliches „Verwechslungsrisiko“ bei Veggie-Wurst und Co.: Echt jetzt?
„Eine Wurst ist eine Wurst. Wurst ist nicht vegan.“ Markige Worte von Kanzler Merz, dem das EU-Parlament jetzt Taten folgen ließ: Veggie-Wurst, -Steaks und Co. sollen künftig nicht mehr so heißen dürfen. Angeblich wegen Verwechslungsgefahr.
Man kennt das: Einmal nicht aufgepasst im Kühlregal – und zack, schon hat man versehentlich Tofu-Würstchen, Soja-Schnitzel und Burger aus Erbsenprotein gekauft statt dem guten Haltungsklasse-1-Budgetfleisch aus fensterloser Massenhaltung.
Zum Glück hat die woke Veggie-Wurst-Tortur bald ein Ende, wenn es nach dem EU-Parlament geht. Das hat heute beschlossen: Vegetarische Alternativen sollen künftig nicht mehr Wurst, Steak, Schnitzel oder Burger heißen dürfen, wegen der „Verwechslungsgefahr“.
„Wurst ist nicht vegan“ – okay: Aber im Leberkäse sind weder Leber noch Käse
Eine Entscheidung ganz nach dem Geschmack von Food-Influencer Markus Söder und Fleisch-Kanzler Friedrich Merz, der bei Caren Miosga gerade zu Protokoll gab: „Wurst ist nicht vegan.“
Diese markigen Worte sind aber hoffentlich nur der Anfang, schließlich lauern noch ganz andere „echte Verwechslungsrisiken“ in den Supermärkten: Wussten Sie zum Beispiel, dass Kinderschokolade gänzlich ohne Kinder hergestellt wird und zumindest Marken-Hundefutter gar keinen Hund enthält?
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Der eigentliche Skandal aber – aufgepasst, Markus Söder – ist doch der Leberkäse: Da sind weder Leber noch Käse drin! Da muss man doch was machen!
Veggie-Wurst und Co.: Lobbyarbeit demnächst bitte etwas weniger offensichtlich
Liebe Céline Imart (von der französischen EVP-Abgeordneten kam der jetzt durchgewunkene Antrag), lieber Markus Söder, lieber Friedrich Merz, jetzt mal ganz ohne Witz: Sie können ja gerne weiter Lobbyarbeit für die Fleischindustrie betreiben. Aber bitte: Machen Sie’s künftig ein bisschen weniger offensichtlich.
P.S.: Wer sofort erkannt hat, dass der Leberkäse im Bild oben vegan ist, darf sich das Wurstkreuz erster Klasse anheften.
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