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  • Schilder zeigen Breonna Taylor während einer Kundgebung zu ihren Ehren.
  • Foto: picture alliance/dpa

Getötete Breonna Taylor: Familie erhält Millionenzahlung – Polizei wird reformiert

Louisville –

Vor sechs Monaten starb die schwarze Amerikanerin Breonna Taylor bei einem Polizeieinsatz – bislang blieben Konsequenzen jedoch aus. Doch nun gibt es einen ersten Schritt in die richtige Richtung: Die Stadt Louisville in Kentucky zahlt der Familie von Taylor eine hohe Geldsumme. Zudem soll die lokale Polizeibehörde reformiert werden.

Nach der Tötung von Breonna Taylor bei einem Polizeieinsatz hat die Stadt Louisville den zivilen Rechtsstreit mit einer hohen Abfindung beigelegt. Bürgermeister Greg Fischer erklärte, dass Taylors Familie 12 Millionen US-Dollar (10 Millionen Euro) erhalten werde.

Louisville: Familie der getöteten Breonna Taylor erhält 12 Millionen Dollar

Zu der Vereinbarung gehören ebenfalls verbindliche Reformen der Polizeibehörde der US-Stadt – etwa, dass die Vergabe von Durchsuchungsbefehlen strenger kontrolliert werden. Hinzu kommt, dass ab sofort jeder Einsatz von Gewalt durch Polizisten genau verfolgt und gegebenenfalls von einer neu geschaffenen Kontrollbehörde untersucht werden soll. Ebenfalls teil der Reformen ist ein neues Programm, das vorsieht, dass Polizisten bei Einsätzen auch von Sozialarbeitern begleitet werden können.

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Doch das strafrechtliche Verfahren mit der Entscheidung über eine mögliche Anklage gegen die Polizisten, die für Taylors Tod verantwortlich sind, steht noch aus. „Die Wahrheit muss ans Licht kommen“, so der Bürgermeister. Auch die Mutter der getöteten Amerikanerin, Tamika Palmer, machte deutlich, dass die Einigung „nur der Anfang“ sei, „um Gerechtigkeit für Breonna zu bekommen“.

Reformen der Polizei als Anfangspunkt gegen strukturellen Rassismus

Lonita Baker, eine Anwältin der Familie, sagte, es sei stets um mehr als nur eine Ausgleichszahlung gegangen. Die Reformen der Polizei seien ein Anfangspunkt, im Kampf gegen strukturellen Rassismus in Louisville. Der Anwalt Ben Crump, der auch die Familie des getöteten George Floyd vertritt, erklärte, dass die Zahlung an die Familie die bislang größte Vergleichszahlung in den USA für einen von der Polizei ausgelösten Tod einer Schwarzen sei.

Crump fügte hinzu, dass die verantwortlichen Beamten „sofort“ verhaftet und angeklagt werden müssen – bisher war nur einer der beteiligten Beamten aus dem Dienst entlassen worden.

 Im März war die 26-Jährige Taylor nach einem Schusswechsel zwischen Taylors Partner und der Polizei tödlich getroffen worden. Der Hintergrund: Die Polizei hatte sich vor der Schießerei kurz nach Mitternacht ohne Vorwarnung Zugang zu Taylors Wohnung verschafft. Ein entsprechender Haftbefehl habe den Beamten laut  der Nachrichtenagentur Reuters das Eindringen in die Wohnung ohne vorherige Ankündigung erlaubt. (vd)

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