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  • Übergewicht ist schon im Grundschulalter oft ein Problem.
  • Foto: picture alliance / Jan-Peter Kas

Experten alarmiert: Deutsche Kinder werden immer dicker!

Essen –

 Experten schlagen Alarm: Immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland sind zu dick! Grund: Sie bewegen sich viel zu wenig. Besonders betroffen sind Mädchen. Kinder und Jugendliche in Deutschland bewegen sich im Alltag immer weniger.

Das ist das Ergebnis des Vierten Deutschen Kinder- und Jugendsportberichts, der gestern in Essen vorgestellt wurde. „80 Prozent der Jugendlichen bewegen sich weniger als von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen, besonders betroffen sind Mädchen“, sagte der Leiter des Herausgeberteams, Christoph Breuer von der Sporthochschule Köln.

Experten alarmiert: Deutsche Kinder immer dicker

Als Folge nennen die Experten vor allem Übergewicht. Das beeinträchtige die Gesundheit von Heranwachsenden und könne auch zu einer niedrigeren Lebenserwartung führen. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt die WHO bei jungen Menschen im Alter von 5 bis 17 Jahren mindestens 60 Minuten moderate bis intensive körperliche Tätigkeit – pro Tag!

Statt Sport surfen junge Menschen im Netz

Doch statt Sport zu treiben, verbrächten immer mehr Heranwachsende Zeit mit digitalen Medien und Spielen. Zwar gebe es noch keine Langzeitstudien, aber erste Erkenntnisse zum Sitzverhalten beim Medienkonsum und dem daraus resultierenden geringen Energieumsatz seien „alarmierend“, hieß es.Bewegung im Alltag müsse daher stärker gefördert werden, sagten die Autoren. Das könne etwa über eine bewegungsfreundliche und wohnortnahe Gestaltung von Lebensräumen erfolgen – also zum Beispiel durch den Ausbau von sicheren Radwegen und Grünflächen.

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Noch wichtiger sei es allerdings, den Stellenwert von Bewegung, Spiel und Sport im Schulkontext zu stärken. Die Autoren sprechen sich in diesem Zusammenhang für mehr Sportstunden, verlängerte Bewegungspausen, Sport-AG-Angebote, mehr Personal und Pflicht-Schwimmunterricht aus.

Trotz allem: Sport ist weiter die liebste Freizeitaktivität

Trotz allem sei Sport aber weiter die Nummer Eins der Freizeitaktivitäten bei Kindern und Jugendlichen, hieß es – vor allem in Vereinen. Aber: Der Zugang zum aktiven Sporttreiben und zur Mitgliedschaft im Verein sei immer mehr vom sozialen Hintergrund der Familie abhängig, so die Studie. Untersuchungen zeigten, dass Kinder aus sozial schwachen Familien weniger aktiv, gesundheitlich stärker beeinträchtigt und weniger häufig Vereinsmitglied sind, sowohl im Sport- als auch im Kulturbereich.

Dabei könne Sport mehr als nur für einen gesunden Körper sorgen: Stephan Mayer (CSU), Parlamentarischer Staatssekretär beim zuständigen Bundesinnenministerium sagte: „Wenn sich am Ende auf dem Fußballplatz ein Syrer und ein Iraner auf Deutsch anpflaumen, ist das aus meiner Sicht im besten Sinne gelungene Integration durch den Sport.“ (mik/dpa)

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