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  • Foto: dpa

Anne-Elisabeth Hagen: Millionärs-Gattin getötet? Ehemann schon wieder frei

Oslo –

Der im Fall seiner seit eineinhalb Jahren verschwundenen Frau festgenommene Multimillionär Tom Hagen kommt in Norwegen aus der Untersuchungshaft frei. Das Oberste Gericht des Landes habe den Berufungsantrag der Polizei gegen das Urteil einer Vorinstanz am Freitag abgewiesen, sagte Hagens Anwalt Svein Holden am späten Freitagnachmittag vor norwegischen Reportern.

Dies bedeute, dass der 70-Jährige auf freien Fuß gesetzt werde. Die Polizei teilte mit, die Vorwürfe gegen Hagen blieben bestehen.

Einer der aufsehenerregendsten Fälle der norwegischen Kriminalgeschichte

Das Bezirksgericht Nedre Romerike in Lillestrøm bei Oslo hatte vor rund einer Woche entschieden, Hagen wegen des Risikos der Beweisvernichtung für vier Wochen in Untersuchungshaft zu nehmen. Holden hatte dagegen Berufung eingelegt. Das Obergericht Eidsivating hatte darauf am Donnerstag entschieden, dass er freikommen solle: Zwei der drei Richter waren der Ansicht, dass kein ausreichender Grund für den Verdacht einer Straftat bestehe. Diesen Beschluss wiederum hatte die Polizei beim Obersten Gerichtshof angefochten.

Ein Beamter mit Spürhund sucht am Haus der Hagens nach Indizien.

Ein Beamter mit Spürhund sucht am Haus der Hagens nach Indizien.

Foto:

AP

Hagens Frau Anne-Elisabeth war am 31. Oktober 2018 spurlos aus dem Familienhaus in Lørenskog nahe Oslo verschwunden. Die Polizei ging erst von einer Entführung aus, änderte später aber ihre Haupthypothese dahingehend, dass die Entführung nur vorgetäuscht worden und die Frau wahrscheinlich getötet worden sei. Ihr Verschwinden gilt als einer der aufsehenerregendsten Kriminalfälle der jüngeren norwegischen Geschichte.

Weiterer Verdächtiger festgenommen

Am Donnerstagabend hatte die Polizei in dem Fall einen weiteren Verdächtigen festgenommen. Dem Mann im Alter zwischen 30 und 40 Jahren werde vorgeworfen, die Frau getötet zu haben oder an der Tötung beteiligt gewesen zu sein, teilte die zuständige Polizei am Freitag mit. Unter demselben Verdacht war auch Tom Hagen vergangene Woche festgenommen worden.

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Der Verdächtige steht nach Polizeiangaben in einer Beziehung zu Tom Hagen und kennt sich mit IT-Werkzeugen und Kryptowährungen aus – das ist deshalb wichtig, weil nach dem Verschwinden der Frau im Haus der Hagens eine Lösegeldforderung in einer Kryptowährung aufgetaucht war. (dpa)

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