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  • Bei Instagram arbeitete sich Oliver Pocher zuletzt an Influencern ab. Dafür steht er jetzt in der Kritik, eine deutsche Rapgruppe findet deutliche Worte.
  • Foto: picture alliance/dpa

Rapper rechnen ab: „Falls eine Influencerin sich umbringt, ist Oli Pocher schuld“

Mit Schlagfertigkeit und eher flachem Humor ist Oliver Pocher berühmt geworden, die simple Provokation ist seit jeher sein Erfolgsrezept. Zuletzt arbeitete sich Pocher an Influencern ab, outete eine von ihnen gegen ihren Willen als ehemalige Prostituierte. Dafür bekommt Pocher jetzt heftigen Gegenwind – unter anderem von einer deutschen Rapgruppe, die deutliche Worte findet.

Mit dem Florett hat Oliver Pocher nie gekämpft, eher mit der Brechstange. Seine Karriere startete er mit Gaga-Auftritten in Talkshows, dann wurde er Viva-Moderator. Es folgten Gastauftritte und später große Shows bei den Privatsendern. Die einen sagen: Pocher hat ein Unterhaltergen, ist extrem schlagfertig – die anderen sagen: Der Mann kann nicht mehr als Flachwitz und Provokation.

Seit Beginn seiner Karriere ist Pocher oft weit unter der Gürtellinie unterwegs, das ist Teil seines Erfolgsrezepts. Zuletzt hat er mehr und mehr Instagram als Kampfarena für sich entdeckt: Dort arbeitete er sich wochenlang an Michael Wendler ab, was letztlich in einem peinlichen TV-Duell mit dem Schlagersänger gipfelte.

Oliver Pocher Wendler Show

Unterhaltung a la Oliver Pocher: Hier leckt der Comedian bei einem Spiel in der Wendler-Duell-Show „Pocher vs. Wendler – Schluss mit lustig!“ bei RTL seiner Frau Amira Essen vom Arm.

Foto:

picture alliance/dpa

Oliver Pocher drischt auf Influencer ein – mit der Brechstange

Darauf folgte dann ein Kurswechsel, Pocher schoss sich auf diverse Influencer ein, kritisierte deren Geschäftsmodell ab. Nicht so subtil und gut recherchiert, wie es beispielsweise Jan Böhmermann in der Vergangenheit tat. Sondern auch hier mit der Brechstange. Zuletzt outete er in einem seiner Videos eine Influencerin als Prostituierte. Das brachte für viele das Fass zum überlaufen. Die Aktivistin Huschke Mau, die früher selbst als Prostituierte arbeitete, veröffentlichte ein viel beachtetes und geteiltes Statement bei Facebook:

Antilopengang rechnet mit Oliver Pocher ab

Auch die deutsche Hiphop-Gruppe Antilopengang findet in einem Song deutliche Worte für Pocher.

 „Oli Pocher ist nicht clever, Oli Pocher ist nicht komisch, Oli Pocher ist nicht doppelbödig, er ist nicht ironisch, Oli Pocher ist nicht überraschend und auch nicht sympathisch. Dass dieser Typ als lustig gilt, ist nur noch tragisch“, rappt die Gruppe die „Antilopengang“ im Song „Kleine miese Type“.

Als Sample nutzt die Gruppe eine Szene aus der Talkshow „Schmidt und Pocher“ aus dem Jahr 2008: Dort bekam Pocher von der Rapperin und Feministin Lady Bitch Ray ein Fläschchen mit ihrem – O-Ton – „Fotzensekret“ überreicht. Pocher reagierte zunächst verunsichert, überreichte das Fläschchen im späteren Verlauf einer amerikanischen Sängerin. Schmidt wies ihn daraufhin zurecht: „Das ist völlig uncharmant. Für so ne kleine miese Type, die wenn sie Fotzensekret überreicht kriegt erstmal so klein ist mit Hut und dann nem ausländischen Gast das so reinsemmelt, der kein Deutsch versteht. Das ist uncool. Olivier Pocher – nächstes Mal hat er es begriffen!“

Video: Auch Eva Benetatou wurde von Oliver Pocher auf Instagram fertig gemacht

„Falls eine Influencerin sich umbringt, ist Oli Pocher schuld und seine ganzen Kumpels“

Die Antilopengang rappt: „Oli Pocher hat kein Charme, Oli Pocher hat kein Witz, Oli Pocher ist der einzige Fehler von Harald Schmidt. Oli Pocher spielt sich auf, für so wenig Talent nimmt er sich viel zu viel raus. Oli Pocher wär‘ gerne provokant, er wär‘ gerne anrüchig, doch Oli Pocher ist nur traurig und gefallsüchtig.“ Für seine Instagram-Kampagne gegen Influencer finden die Rapper sehr deutliche Worte: „Falls eine Influencerin sich umbringt, ist Oli Pocher schuld und seine ganzen Kumpels.“

Das Video kommt im Netz gut an, seit der Veröffentlichung am 5. Mai hatte es schon über 200.000 Aufrufe. „Schön zu hören, dass ich mit meinen Gefühlen zu diesem Thema nicht allein bin“, kommentiert ein Nutzer, „Danke für dieses längst überfällige Statement“, schreibt ein anderer. Dass die deutliche Kritik bei Pocher ankommt, ist wohl nicht zu erwarten. (due)

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