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  • Ein Mitarbeiter mit Sarg in einem Krematorium.
  • Foto: dpa

60 Opfer an einem Tag: Warum die aktuellen Corona-Todeszahlen trügerisch sind

Berlin –

Eigentlich eine gute Nachricht: Die Zahl der binnen 24 Stunden ans Robert Koch-Institut gemeldeten Corona-Todesfälle hat den tiefsten Wert seit Anfang November erreicht – doch diese Entwicklung ist mit Vorsicht zu interpretieren.

Die Behörden der Bundesländer übermittelten im Laufe des Sonntags 60 neue Fälle von Menschen, die an oder mit Corona gestorben sind, wie aus RKI-Zahlen vom Montagmorgen hervorgeht. Kann sich der Trend fortsetzen? Ist das auch eine Folge der Impfungen bei Hochbetagten? Bei der Interpretation des Tiefststandes sind mehrere Dinge zu beachten.

RKI-Todeszahlen: Das muss man bedenken

Zum einen bezieht sich der Wert explizit nicht darauf, wie viele Menschen tatsächlich binnen eines Tages gestorben sind. Es geht vielmehr um die Zahl der Meldungen an das RKI. Darin können auch Todesfälle enthalten sein, die schon einige Zeit zurückliegen.

Zudem sind die Zahlen an Montagen generell besonders niedrig, weil an Sonntagen weniger gemeldet wird. Am Montag vor einer Woche lag der Wert bei 62, am Montag, dem 11. Januar, lag der Wert bei 343.

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Zum anderen hinkt die Zahl der Corona-Toten der Entwicklung bei den Infektionszahlen erwartungsgemäß hinterher. Das RKI zitiert Forschungsergebnisse, denen zufolge zwischen Symptombeginn und Tod mehr oder weniger zwei Wochen vergehen. Die Zahl der Neuinfektionen hatte Anfang 2021 über mehrere Wochen deutlich abgenommen und Mitte Februar die tiefsten Werte erreicht. Dass nun auch die Todeszahlen vergleichsweise tiefe Werte erreichen, war deshalb auch zu erwarten.

Corona-Impfungen: Wirken sie sich auf geringe Todeszahlen aus?

Auch die Impfungen von Hochbetagten, die grundsätzlich ein besonders hohes Sterberisiko haben, könnten eine Rolle spielen. So hat die Mehrheit der Pflegeheimbewohner bereits zwei Dosen und damit den vollen Impfschutz erhalten.

„Das Risiko, an Corona zu erkranken, hat sich für unsere höchstbetagten Bürgerinnen und Bürger deutlich reduziert“, hatte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag gesagt. Und RKI-Präsident Lothar Wieler ergänzte, dass die Fallzahlen bei den Über-80-Jährigen weiter abnehmen, obwohl es nach wie vor Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen und Krankenhäusern gebe. „Das ist wahrscheinlich schon ein Effekt der Impfung.“ (dpa)

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