• Foto: tesa SE/Andreas Westphal/dpa

Zufallsfund in Schleswig-Holstein: Dieser Dolch elektrisiert die Experten von Tesa

Der Hamburger Konzern Tesa arbeitet normalerweise an den Klebe-Technologien der Zukunft. Ein 4000 Jahre alter Zufallsfund weckt jedoch das Interesse der Mitarbeiter: Die Dolchklinge aus der Steinzeit gibt überraschende Hinweise auf einen Superkleber der Vergangenheit. 

Das spektakuläre Fundstück ist ein elf Zentimeter langer Dolch aus Flintstein. Archäologen hatten das Artefakt in der Schaumburger Landschaft in Niedersachsen gefunden. Die Wissenschaftler fragten sich, wie der fehlende Griff an der Klinge befestigt gewesen sein könnte: War dieser vielleicht an die Waffe geklebt worden?

Mithilfe neuster Technik kommen die Forscher dem Kleber-Rätsel auf die Spur

Mit High-Tech Instrumenten, chemischen Analysen und 1500-facher Vergrößerung untersuchte das Tesa-Forschungsteam unter Christian Brinkmann den Steinzeit-Dolch und machte einen erstaunlichen Fund: Bei einer zähflüssigen Masse an der Spitze könnte es sich um Birkenpech handeln. Die Substanz wird aus Birkenrinde gewonnen und gilt als ältester Kleber der Welt. Schon in der Altsteinzeit wurde Birkenpech für handwerkliche Arbeiten verwendet. Weitere Tests müssen nun zeigen, ob tatsächlich der historische Alleskleber Klinge und Griff zusammenhielt.

Tesa-Forscher unterstützen Archäologen

Schon einmal hat das Hamburger Unternehmen bei der Aufklärung eines archäologischen Rätsels geholfen. Die Forscher konnten mithilfe von ausgeklügelter Labortechnik nachweisen, dass Steine eines 2500 Jahre alten babylonischen Turmes durch natürliche Bitumen zusammengefügt wurde. Ob es sich bei dem Turm wirklich um den legendären Turmbau zu Babel“ handelt, ist nicht erwiesen. Klar ist, dass Angaben aus der Bibel stimmen, in denen von „Erdharz“ als Baumaterialdie Rede ist. 

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Historischen Funde liegen bei dem Klebstoff-Hersteller natürlich nicht auf der Tagesordnung. „Wenn unsere Kapazitäten es zulassen, widmen wir uns gerne solchen Fällen“, sagt Laborleiter Brinkmann. (vst)

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