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Den Nordseeinseln fehlen nach den Winterstürmen oftmals die Badestrände.
  • Den Nordseeinseln fehlen nach den Winterstürmen oftmals die Badestrände.
  • Foto: picture alliance/dpa

„Ziemliche Katastrophe“: Warum der Strandurlaub auf Nordseeinseln zum Problem wird

Über die Weihnachtsfeiertage fegte das Sturmtief „Zoltan“ durch den Norden – und pustete dabei wohl ziemlich viel Sand auf einigen Nordseeinseln weg, darunter Sylt, Wangerooge und Norderney. Das könnte jetzt auch Folgen für Urlauber haben.

Die bisherige Sturmflutsaison hat auf einigen Nordseeinseln deutliche Schäden angerichtet – nicht nur an Dünen, die dem Küstenschutz dienen, sondern auch an manchen Badestränden. Die Ostfriesischen Inseln vor der niedersächsischen Küste verzeichneten dabei mehr Sandverluste als die Nordfriesischen Inseln in Schleswig-Holstein.

Vor allem das Sturmtief „Zoltan“ rund um Weihnachten richtete demnach Schäden an. Um etwa weggespülte Strände und fehlende Strandaufgänge wiederherzustellen, will Niedersachsens Landesregierung den Inseln finanziell helfen. 

Winterstürme: So ist die Lage auf Wangerooge

Auf Wangerooge haben die Winterstürme den Hauptbadestrand nahezu komplett weggespült. „Das ist eine ziemliche Katastrophe“, sagte Rieka Beewen, Allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters. Demnach fehlten knapp 80.000 Kubikmeter Sand.

Ein bisschen Sand sei inzwischen zwar schon wieder neu an den Strand geweht – zum Baden reiche das aber nicht. Die Gemeinde plant daher nun ab Ende März mit Kipplastern, sogenannten Dumpern, neuen Sand aufzufahren. Die Kosten liegen Schätzungen zufolge bei 400.000 Euro. 

Winterstürme: So ist die Lage auf Baltrum

Ähnlich ist das Schadensbild auch auf der kleinsten Ostfriesischen Insel Baltrum. Am Nordstrand wurde durch das Sturmtief „Zoltan“ so viel Sand abgetragen und in Richtung des Ostens der Insel transportiert wie nach der heftigen Sturmflutsaison 2022.

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Rund 60.000 Kubikmeter Sand fehlen am Badestrand, wie Bürgermeister Harm Olchers schätzt. Die Insel sucht Unternehmen, die den Sand mit Kipplastern vom Oststrand wieder an den Nordstrand bringen. Das soll im April und Mai so weit sein. Bis dahin bleibe der Insel weniger Platz, etwa um Strandkörbe für den Badestrand aufzustellen, teilte Olchers weiter mit.

Winterstürme: So ist die Lage auf Norderney

Zehntausende Kubikmeter Sand fehlen auch an den Stränden der Urlaubsinsel Norderney. „Nachdem die Sturmflutsaison im vorletzten Winter relativ ruhig verlief, hat der blanke Hans in dieser Wintersaison 23/24 deutliche Spuren an unseren Stränden hinterlassen“, teilte Inselbürgermeister Frank Ulrichs mit.

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Vor allem am Strand „Weiße Düne“, der ohnehin schon stark erodiert gewesen sei, müsse nun Sand aufgefahren werden. Ohne diese Maßnahme wäre ein touristischer Betrieb nicht möglich, sagte Ulrichs. „Das aktuelle Strandniveau liegt nochmals deutlich unter dem aus dem Jahre 2022. Auch am Weststrand wird Sand aufgefahren werden müssen.“ Eine Gefahr für die Sicherheit der Insel bestehe aber nicht. 

Winterstürme: So ist die Lage auf Sylt

Auch auf Sylt haben häufige und lang anhaltende Stürme in der Wintersaison die Strände zum Teil sichtbar in Mitleidenschaft gezogen, wie Gritje Stöver von Sylt Tourismus sagte.

An den Stränden des Inselortes Kampen halten sich die Sandverluste in dieser Wintersturmsaison „absolut im Rahmen, die extra vorgespülten Sanddepots wurden nicht zu stark ausgeräumt“, sagte Lars Lunk vom Tourismus-Service Kampen. Zudem habe es gerade eine lange Ostwindphase gegeben, sodass auf natürliche Weise einiges an Sand dazu gekommen ist. „Wir hoffen dennoch an der einen oder anderen Stelle frischen Sand zu bekommen.“

Wie stark die Strände von Sylt tatsächlich betroffen sind, bewertet der Landesbetrieb für Küstenschutz jedes Frühjahr bei seiner Strandbereisung. Auf Amrum und Föhr sollen die kleineren Schäden bis zum Beginn der Urlaubssaison wieder behoben sein. (dpa/mp)

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