Flottillenadmiral Stephan Haisch (r), stellvertretender Kommandeur von DEU MARFOR, und lettische Marine-Chef Maris Polencs stahen an Bord der Fregatte Hamburg im Hafen von Riga.

Flottillenadmiral Stephan Haisch (r.), Übungsverantwortlicher und stellvertretender Kommandeur von DEU MARFOR, und der lettische Marine-Chef Maris Polencs an Bord der Fregatte „Hamburg“ im Hafen von Riga. Die Fregatte nimmt kommende Woche am Großmanöver Northern Coasts teil. (Archivbild) Foto: picture alliance/dpa | Roman Koksarov

Wird der Norden zum NATO-Hauptquartier?

Mit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine rückte die militärische Stärkung des Baltikums in den besonderen Fokus der NATO: Derzeit laufen die Vorbereitungen für das Nato-Großmanöver „Northern Coasts“ an der Ostsee, das kommende Woche mit tausenden Soldaten stattfinden soll. Die deutsche Marine zeigt sich indes bereit für eine Führungsrolle in der Ostsee – und bietet ein regionales NATO-Hauptquartier in der Ostsee an.

Deutschland hat der NATO die Fähigkeit zur Führung von Seestreitkräften in einem regionalen maritimen Hauptquartier für die Ostsee gemeldet.

Brief an NATO: Deutschland bietet Ostsee-Hauptquartier an

Der dafür vorgesehene Stab leite bereits das in der kommenden Woche beginnende Großmanöver „Northern Coasts“, wie der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin sagte. „Zurzeit liegt ein Brief des Generalinspekteurs beim Stellvertreter des NATO-Oberbefehlshabers Europa, in dem wir anzeigen, dass wir die Fähigkeit bereitstellen können, ein regionales Hauptquartier für die Ostsee zu machen“, sagte er.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat das Bündnis die eigene Truppenpräsenz an seiner Ostflanke und im Baltikum verstärkt. Russland gehört über die Enklave Kaliningrad zu den Anliegern der Ostsee, die für mehrere NATO-Staaten eine wichtige Versorgungslinie ist und in der auch Leitungen für den Energietransport und die Telekommunikation verlaufen.

Ukraine-Krieg: NATO hat Truppenpräsenz im Baltikum verstärkt

„Die Ostsee ist ein solch komplexes Gewässer mit so engen Stellen, so vielen Anrainern, dass es schon in Friedenszeiten unerlässlich ist, dass man hier eine Expertise aufbaut, dass man sich abstimmt, wer was macht“, sagte der Inspekteur. In Friedenszeiten sei das eine der Hauptaufgaben für ein solches Hauptquartier. Eine Aufgabe sei es, aus der Friedenssituation in die Führung von größeren Marine-Verbänden in der Ostsee einzusteigen. Die Fachleute der Marine für diese Aufgabe sitzen in Rostock.

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An der Übung „Northern Coasts“ nehmen zwei Wochen lang mehr als 3000 Soldaten aus 14 Ländern teil, darunter neben Ostsee-Anrainern auch Italien, Frankreich, Kanada und die USA. (dpa/mp)

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