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Borkum
  • Nahe dem Urlaubsparadies Borkum liegt ein großes Gasfeld
  • Foto: picture alliance/dpa/Sina Schuldt

Wegen Ukraine-Krieg: Gas-Fördertürme vor Urlaubsinsel im Norden?

Gasfeld im Urlauberparadies: Um unabhängig von Putins Gas zu werden, soll nun möglicherweise doch nahe der Urlaubsinsel Borkum nach dem wertvollen Rohstoff gebohrt werden. Eigentlich waren die Pläne verworfen worden, aber der Ukrainekrieg ändert alles und Niedersachsens Landesregierung macht eine Kehrtwende.

Umweltschützer reagieren entsetzt, weil die Politik nun doch erwägt, eine Bohrerlaubnis nahe der ostfriesischen Insel zu erteilen: „Diese Überlegungen kann man zwar als Kurzschlussreaktion nachvollziehen, aber von der Landesregierung erwartet der Nabu mehr Weitsicht“, teilte der Landesvorsitzende des Umweltschutzverbands Nabu in Niedersachsen, Holger Buschmann, in Hannover mit: „Wir befinden uns tatsächlich in einem Dilemma. Und es rächt sich nun, dass die Landesregierung, aber besonders die vergangenen Bundesregierungen, nicht genug für eine naturverträgliche Energiewende getan haben.“

Gasförderung im Wattenmeer

Aktuell laufen Planungen des niederländischen Unternehmens One-Dyas B.V., das Erdgas aus einem Feld zwischen den Inseln Schiermonnikoog und Borkum fördern und dazu eine Plattform auf See errichten will.


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Die Plattform soll im niederländischen Küstenmeer liegen, aber nur etwa 500 Meter von den deutschen Hoheitsgewässern entfernt und ungefähr 20 Kilometer vor der Küste Borkums. In dem Vorkommen werden 60 Milliarden Kubikmeter förderbarer Erdgasreserven geschätzt. Die Hälfte davon auf deutschem Hoheitsgebiet.

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Die rot-schwarze Landesregierung hatte sich im vergangenen Sommer gegen das Vorhaben positioniert. Angesichts der Unsicherheiten bei der Energieversorgung durch den Krieg in der Ukraine will Umweltminister Olaf Lies nun umschwenken. Auch die FDP-Landtagsfraktion hatte eine Kehrtwende gefordert, die Grünen sind dagegen.

Wegen Ukrainekrieg: Bohrerlaubnis bei Borkum

Auch Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) steht den Bohrungen inzwischen positiv gegenüber: „Vor dem Hintergrund der neuen geopolitischen Realitäten müssen wir das Thema neu bewerten“, sagte er im NDR. Bohrungen im Inland und in den Nachbarländern seien ein Baustein für die Unabhängigkeit: „Wir werden zeitnah Gespräche mit One Dyas führen“, teilte Althusmann mit: „Dabei sollten vor allem Aspekte wie größtmöglicher Naturschutz, konsequente Überwachung der Umweltauswirkungen, ein klar definierter Förderzeitraum sowie Zusagen für eine Aufteilung der Fördermengen im Vordergrund stehen.“

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