Wegen steigender Mieten: Aktivisten besetzen leerstehendes Haus – Polizei räumt
Lübeck –
Sie hielten wehende Fahnen und brennende Bengalo-Feuer aus den Fenstern: Aktivisten haben das leerstehende Haus an der Willy-Brandt-Allee in Lübeck am Samstagmittag besetzt. Mit der Aktion wollen sie die Politik auffordern, endlich gegen überteuerten Wohnraum vorzugehen. Die Polizei bildete zunächst eine Menschenkette – dann wurde gestürmt.
Davor hatte es Ansprachen durchs Megafon gegeben, Aufforderungen, das Gebäude zu verlassen. Die Hausbesetzer machten indes aber der Polizei deutlich: Freiwillig gehen wir nicht.
Lübeck: Aktivisten besetzen leerstehendes Haus – Polizei räumt
Um kurz nach 20 Uhr, knapp sieben Stunden nach Einsatzbeginn, dringen Beamte in das Haus ein, treten Türen ein und bringen einzeln Besetzer hinaus. Insgesamt sind es fünf, von ihnen erwartet nun jeder ein Verfahren wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung, wie ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen mitteilte.
Um das Haus hatten sich während des Einsatzes rund 20 Personen versammelt, die aber nach ersten Erkenntnissen der Beamten wohl nicht im Zusammenhang mit der Besetzer-Aktion stünden. Sie bauten ein Partyzelt auf, spielten Rockmusik ab, entrollten auch ein Transparent. Aufschrift: „Der Staat ist der Terrorist“.
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In einer Mail der Aktivisten, aus der die „Lübecker Nachrichten“ zitieren, heißt es: „Wir besetzen dieses Haus, weil die Politik keinerlei Hilfe ist im Kampf um Wohnraum für alle.“ Steigende Mieten und gleichbleibende Löhne führten zurr Verdrängung der Ärmeren in Randbezirke. (dg)