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Rettungssanitäter liefern eine Notfallpatientin in ein Krankenhaus ein (Symbolbild).
  • Rettungssanitäter liefern eine Notfallpatientin in ein Krankenhaus ein (Symbolbild).
  • Foto: dpa

Ausgerechnet an den Feiertagen: Lange Wartezeiten in Notaufnahmen erwartet

Die Infektionswelle trifft nicht nur die Patienten, sondern auch das Klinikpersonal in voller Härte: Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern fehlt derzeit teilweise ein Viertel der Belegschaft. Deshalb werden Mitarbeiter aus anderen Bereichen in Kinderkliniken und Notaufnahmen umgruppiert. Trotzdem sollten sich Patienten auf lange Wartezeiten einstellen. Vor allem während und zwischen den Feiertagen droht das Chaos, die Kliniken schlagen Alarm.

„Alle geben ihr Bestes. Wir bitten aber jetzt schon um das Verständnis der Bevölkerung, dass Patienten mit nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen sehr lange Wartezeiten in den Notaufnahmen in Kauf nehmen müssen“, sagte Uwe Borchmann, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft, am Donnerstag in Schwerin. Mitunter würden Patienten auch wieder weggeschickt oder an den Notdienst der niedergelassenen Ärzte verwiesen.

Notaufnahmen überfüllt: Patienten müssen lange warten

Der Brief von Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) mit der Aufforderung an die Kliniken, zuerst die Notfallversorgung sicherzustellen, sei zur Kenntnis genommen worden. „Eine bestmögliche Notfallversorgung ist für die Krankenhäuser und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbstverständlich.“

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Allerdings befürchteten die Krankenhäuser eine hohe Belastung mit ambulanten Notfällen, „denn erfahrungsgemäß schließen viele niedergelassene Arztpraxen über die Feiertage und auch an den Arbeitstagen dazwischen“, machte Borchmann auf ein zusätzliches Problem aufmerksam.

Krankenhäuser leiden auch unter wirtschaftlichen Folgen

Die von Drese angemahnte Verschiebung schon länger geplanter Eingriffe zugunsten von Notfällen habe allerdings auch wirtschaftliche Folgen. „Soweit die Landesregierung mit Schreiben aus den Ministerien unsere Krankenhäuser öffentlichkeitswirksam auffordert, gegebenenfalls geplante Eingriffe zugunsten von Notfallvorhaltekapazitäten analog der Corona-Pandemie abzusagen, sollte sie auch gleichzeitig die Finanzierungszusage für die dadurch ausfallenden Erlöse erklären. Da hätten wir neben der Unterschrift der Gesundheitsministerin auch gleich die des Finanzministers erwartet – sie fehlte aber“, konstatierte Borchmann. (dpa/mp)

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