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  • Foto: picture alliance/dpa

Studie aus dem Norden: So verunreinigt sind unsere Lebensmittel

Das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (Lallf) hat am Dienstag den Verbraucherschutzbericht für das Jahr 2019 vorgestellt. Getestet wurden rund 7800 Lebensmittel-Proben. Das Ergebnis: Jedes achte Lebensmittel in Mecklenburg-Vorpommern ist laut Untersuchung mangelhaft.

Der Großteil der Beanstandungen (etwa zwei Drittel) waren dem Bericht zufolge falsche oder unzureichende Kennzeichnungen auf den Produkten. Es fehlten beispielsweise Angaben zu Zusatzstoffen, Allergenen, Zutaten oder Nährwerten.

Verunreinigungen durch Salmonellen oder Listerien wurden bei einem Fünftel der beanstandeten Lebensmittel festgestellt. Neben Lebensmitteln testet das Lallf auch Bedarfsgegenstände, Kosmetik und Futtermittel.

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Außerdem wurden 2019 knapp 1000 Proben von Wild- und Hausschweinen untersucht, um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern.

Sicherung der Lebensmittelqualität trotz Corona 

Agrarminister Till Backhaus (SPD) dankte den 310 Mitarbeitern des Lallfs für ihren Einsatz auch während der Corona-Pandemie. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen auch in der Krise dafür, dass Kontroll- und Untersuchungstätigkeiten entlang der kompletten Lebensmittelkette routiniert und reibungslos funktionieren“, sagte er.

Nach Einschränkungen im April lägen die Untersuchungen im Mai schon wieder bei 90 Prozent.

Frerk Feldhusen, Direktor des Lallfs, stellte außerdem eine neue Messmethode vor, mit der Antibiotika und Tierarzneimittel besser in den Fleisch-Proben nachgewiesen werden können. Dank der neuen Methode können nun mehr Wirkstoffe gleichzeitig überprüft werden.

Hälfte der Betriebe beanstandet

Im letzten Jahr wurden rund 13.800 Betriebe kontrolliert, bei jedem zweiten gab es dem Bericht zu Folge Beanstandungen. In 44 Fällen gingen die Mängel sogar soweit, dass ein Verdacht auf eine Straftat an die Staatsanwaltschaft weitergegeben wurde.

Ein weiterer Aspekt des Berichts war die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln. Größtes Problem sei hier das ungewollte Abdriften der Mittel auf andere Flächen.

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Backhus forderte von der Landwirtschaft in Zukunft mit weniger Dünge- und Pflanzenschutzmitteln auszukommen. Biologische Pflanzenschutzmittel und mechanische Verfahren sollten chemischem Pflanzenschutz vorgezogen werden. (dpa/hb)

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