• Foto: Facebook: @frischepost

Corona-Boom: Dieses Hamburger Start-up geht jetzt durch die Decke

In der Corona-Krise ächzen viele Unternehmen, kämpfen ums wirtschaftliche Überleben. Es gibt allerdings auch Firmen, die ordentlich profitieren. Wie der Lebensmittel-Lieferdienst „Frischepost“. Nach eigenen Angaben versiebenfachte das Hamburger Start-Up den Umsatz binnen drei Monaten und sammelte nun bei einer Crowdinvesting-Kampagne nochmal beinahe eine halbe Million Euro ein.

2015 gründeten die Hamburgerinnen Eva Neugebauer und Juliane Willing das Start-up-Unternehmen „Frischepost“. Der Online-Shop für Bio-Lebensmittel verkauft saisonale Produkte aus der Region an Kitas, Restaurants oder Firmenkantinen in Hamburg und im Rhein-Main-Gebiet. Durch die Lockdown-Maßnahmen wurden Lieferaufträge von Großkunden storniert. Dem Unternehmen drohte ebenfalls ein finanzieller Engpass. Doch es kam anders. 

Das könnte Sie auch interessieren: Hamburger Theater droht jetzt das Aus

Grund für den wirtschaftlichen Aufschwung waren plötzlich zahlreiche Privatkunden, die sich in der unsicheren Zeit aus Angst vor einer Infektion beliefern lassen wollten. Gerade in der Anfangszeit waren die Lieferdienste vieler Supermärkte überlastet, es entstanden Wartezeiten von mehreren Tagen bis Wochen. Auch andere Bio-Versorger – wie das Gemüse-Abo vom Hof Sannmann – waren plötzlich noch gefragter als sonst, mussten einen Kundenstopp einführen.

„Frischepost“ profitierte enorm von dem Ansturm. Die Nachfrage nach Lebensmitteln, die direkt vor die Haustür geliefert werden können, stieg binnen kürzester Zeit rasant an. In einem Zeitraum von drei Monaten versiebenfachte sich der Umsatz – und die Träume einer größeren und breiteren Produktion stiegen.

Investitions-Kampagne in Hamburger Unternehmen ein Erfolg

Ende Mai starteten die Gründerinnen Neugebauer und Willing Investoren-Kampagne auf der Internet-Plattform „WIWIN“ – mit Erfolg. Innerhalb von einer Woche wurden 450.000 Euro gesammelt. Mehr als 180 Privatpersonen aus dem ganzen Bundesgebiet investierten in das Start-up-Unternehmen. „Wir sind wirklich überwältigt“, teilten die beiden Frauen auf Facebook mit. 

Weitere Expansion ist in Planung: Frischepost soll es bald deutschlandweit geben

Die Kampagne soll die deutschlandweite Expansion des Unternehmens weiter vorantreiben. Nach der Eröffnung des Standortes im Rhein-Main-Gebiet sollen nun weitere Großstädte folgen. Schon bis Ende 2020 ist eine Erweiterung des Geschäftsgebietes auf Berlin, Köln und München geplant. Ob das bisherige Konzept auch ohne den Corona-Boom funktioniert, bleibt abzuwarten. (vst)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp