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Die Kieler Uni-Präsidentin Simone Fulda ist zurückgetreten.
  • Die Kieler Uni-Präsidentin Simone Fulda ist zurückgetreten.
  • Foto: picture alliance/dpa/Frank Molter

„Schweren Herzens“: Uni-Präsidentin tritt nach Vorwürfen zurück

Die Kieler Uni-Präsidentin Simone Fulda wirft angesichts des Vorwurfs wissenschaftlicher Verfehlungen das Handtuch. Sie zieht sie sich von dem Spitzenposten zurück.

Die Präsidentin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), Simone Fulda, stellt ihr Amt zur Verfügung. Das teilte die Professorin in einer Erklärung der CAU am Samstag mit. „In Verantwortung für die Universität und schweren Herzens gehe ich diesen Schritt“, sagte Fulda. Hintergrund sind Vorwürfe wissenschaftlichen Fehlverhaltens, die die Medizinprofessorin entschieden zurückgewiesen hatte. Die „Kieler Nachrichten“ hatten vor wenigen Tagen zuerst über einen entsprechenden Beitrag im englischsprachigen Internetblog „For Better Science“ berichtet.

Kiel: Uni-Präsidentin tritt nach Manipulationsvorwürfen zurück

Schleswig-Holsteins Wissenschaftsministerin Karin Prien (CDU) äußerte großen Respekt für die Entscheidung. Fulda stand seit Oktober 2020 an der Spitze der Kieler Uni. „In unseren Gesprächen hat sie mir versichert, dass eine Prüfung der DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) sie von allen Vorwürfen des wissenschaftlichen oder ethischen Fehlverhaltens freizeichnen wird“, so Prien. „Dennoch erkennt sie die aktuelle Debatte als Schaden nicht nur für ihre Person, sondern auch für den gesamten Hochschulstandort.“

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Die im Raum stehenden Vorwürfe hätten über Monate die Exzellenzanstrengungen der CAU überschattet. „Die CAU muss jetzt in den kommenden Wochen zur Ruhe kommen und sich gänzlich darauf konzentrieren, mit den beiden bestehenden Exzellenzclustern erfolgreich zu bleiben.“ Mit weiteren Exzellenzanträgen war die Uni kürzlich gescheitert. Prien betonte: „Frau Prof. Fulda hat in den vergangenen Jahren mit großem Engagement an der CAU gewirkt und sich um ihre Universität verdient gemacht.“

Kanzlerin: Es gilt weiterhin die Unschuldsvermutung

Die Kanzlerin der CAU, Claudia Ricarda Meyer, äußerte außerordentliches Bedauern über Fuldas Rückzug. „Wir zollen ihr größten Respekt für diese Entscheidung und danken ihr sehr für ihr außergewöhnliches Engagement in den vergangenen Jahren.“ Hinsichtlich der Vorwürfe zur angeblichen Datenmanipulation, die aktuell gegenüber Simone Fulda sowie Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen anderer Forschungseinrichtungen gestellt werden, gelte weiterhin die Unschuldsvermutung, betonte Meyer. Diese Vorwürfe würden derzeit sorgfältig nach Richtlinien guter wissenschaftlicher Praxis durch die zuständigen Einrichtungen geprüft.

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Bis zur Wiederbesetzung des Präsidial-Amtes soll ein Interims-Präsidium die Geschäfte der CAU leiten. Dem Gremium gehören den Angaben zufolge die Vizepräsidentin Catherine Cleophas, die Kanzlerin sowie die Vizepräsidenten Markus Hundt, Eckhard Quandt und Ralph Schneider an. Ein Arbeitsschwerpunkt des Interim-Präsidiums werde die Vorbereitung der Folgeanträge für die bestehenden Exzellenzcluster sein. (dpa/mp)

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